Archiv für September 2009

Andere Laender, andere Haustiere

via bildschirmarbeiter

Mit einer zahmen Hyaene wie mit einem Hund spazieren zu gehen, sie im Haus und Garten zu halten, auf dem Sofa mit ihr zu kuscheln, das moechte ich! …Nicht!

Und die Hyaenen moechten das auch nicht!

Soweit ich informiert bin, ist es aber in Deutschland ohnehin Privatpersonen nicht erlaubt, Hyaenen zu halten.

Sicherlich haette man in unseren Fussgaengerzonen mit solch einem grossen getuepfelten „Hund“ sehr viel Bewegungsfreiheit.
Allerdings scheint fuer diese Tierchen selbst in Teilen Afrikas Anlein- und Maulkorbpflicht zu bestehen, oder jedenfalls angeraten zu sein. 😉

Moepse im Dirndl

Puh, lange habe ich ueberlegt, ob ich es tun soll. Aber ich kann nicht anders, ich gebe meine Stellungnahme zu diesem Thema ab.

Via Manus Blog bin ich auf eine Bilderstrecke der Abendzeitung mit dem Titel: „Gehören Möpse ins Dirndl?“ aufmerksam geworden.

Nachdem ich alle Bilder gesichtet habe, komme zu folgendem Schluss:

Egal, welche Hunde auch immer man in welche Klamotten auch immer einpackt, fuer meine Begriffe verstoesst dies gegen die Washingtoner Tierrechtskonvention. Lediglich die den Menschen eigenen Eitelkeiten werden hier befriedigt, den Hunden unwuerdig ist es jedenfalls, ihnen modischen oder gar folkloristischen Schnickschnack anzuziehen.

Zugestaendnisse mag ich allenfalls bei Regenmaenteln und Pullovern fuer Nackthunde machen, auch Schutzschuhe gegen Streusalz lasse ich gelten. Ansonsten gilt: „Die Wuerde des Hundes ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller Menschen.“

Zurueck zur Frage: „Gehören Möpse ins Dirndl?“

„Nein!“

Kackende Hunde werden erschossen

Irgendwo in den umliegenden Haeusern sitzt er mit geladenem und entsicherten Praezisionsgewehr hinter dem spaltbreit geoeffnetem Dachfenster und wartet auf den Delinquenten. Wenn sich ein Verdaechtiger dem 25×1,25m grossem Wegrandbereich naehert, dessen Rasen von dem Sniper kunstgerecht und voller Leidenschaft beschnitten wird, beginnt sein Herz heftiger zu schlagen, sein Zeigefinger bewegt sich vorsichtig, ganz behutsam, bis er den kalten Stahl des Abzug spuert. Er hat eine Laserpoint-Visierung auf der Waffe montiert, eingeschossen ist sie auf exakt 57 Meter. 56 Meter betraegt die Entfernung zwischen Zieloptik und Strassenrand, er hat sie mit einer Maurerschnur ausgemessen, einen Meter hat er hinzugerechnet, weil er die meisten Schisse naeher am Acker-, als am Wegesrand festgestellt hat.

Seine kleine Rasenflaeche ist eine gepflegte Kleinstinsel zwischen Stoppelfeld und staubigem Weg, rund um die von ihm gehaetschelte Enklave aber herrscht Wildwuchs. Schwer faellt es ihm, diesen zu tolerieren und gerade deshalb nimmt er die Verantwortung fuer sein Kleinod todernst.

An der Drehbank in seinem kleinen Kellerraum hat er einen Schalldaempfer mit Innengewinde gebaut, die Anleitung dazu hat er im Internet gefunden, legal kaufen konnte er den Knallschlucker in Deutschland nicht. Auch das Aufnahmegewinde an der Laufmuendung hat er selbst geschnitten.

Fuer seine 223. Remington beschaffte er sich auf Umwegen spezielle Subsonic-Munition. Er weiss alles ganz genau, ihm kann man nichts mehr vormachen. Er weiss, der Schalldaempfer kann den Muendungsknall nur auffangen, wenn die Geschossgeschwindigkeit beim Verlassen des Laufs unterhalb der Schallgeschwindigkeit von 343.42 m/s bei +20.0 °C liegt.

„Nun mach schon, wag es, du wirst schon sehen, was du davon hast. Glaub mir, das wird dein letzter Schiss!“, beschwoert der Scharfschuetze lautlos sein Opfer.

Durch das vollverguetete Zeiss-Zielfernrohr mit 6-facher Vergroesserung sieht er den roten Laserpunkt auf den hellen Haaren tanzen, aber noch gibt es keinen Grund zur Selbstjustiz. Die fuerchterliche Tat, die Tat, fuer die er oeffentlich und fuer jeden sichtbar die Todesstrafe verkuendet hat, ist noch nicht geschehen. Sein Herz pocht jetzt beinahe schmerzhaft laut, er kann hoeren, wie das Blut durch die Halsschlagader gepeitscht wird. Aber er kann warten, er hat Zeit…

„Komm weiter, Harro!“ ruft Frau Seewein, Harro pinkelt noch schnell an den Pfahl, der das Schild mit der Todesstrafenandrohung traegt und…

…laeuft hinter Frau Seewein her.

Pinkeln gilt nicht!

Hungeranregendes Haustierfutter

Im dieswoechigem „Spiegel“ (Ausgabe 38/2009) lese ich auf Seite 132 einen Artikel mit der Ueberschrift: Hunger aus dem Labor

Online erscheint ein etwas ausfuehrlicherer Text unter dem Titel: Hungeranregendes Haustierfutter/Fett dank Zusatzstoffen

Alles gelesen?

Meine Meinung dazu kann ich in Kurzform wiedergeben:

Die Futtermittelindustrie hat eine neue Moeglichkeit gefunden, unseren Haustieren vorzugaukeln, dass das Futter, das ihnen vorgesetzt wird, gaanz toll ist. Dogi haut rein , als gaebe es morgen nichts wieder, Herrchen freut sich, endlich ein Futter gefunden zu haben, das dem sonst so maekelndem Hund schmeckt und die Futtermittelindustrie freut sich, noch mehr Muell ueber das Futter entsorgen zu koennen, ohne dass der Hund es verweigert.

Und das alles, ohne in der -ohnehin verklausulierten- Deklaration auf spezielle Aroma-, Lock- und Tarnstoffe, sowie Geschmacksverstaerker hinweisen zu muessen, die diese Aufgabe sonst erledigen.

Herzlichen Glueckwunsch!
Es lebe der Fortschritt, es lebe der Profit!

Die Gesundheit bleibt dabei auf der Strecke, aber sicherlich wird die Industrie Moeglichkeiten finden, den Einsatz der Proteasen schoen zu reden.

(Man beachte, dass inzwischen ja wirklich jedes Industriefutterprodukt, egal, ob es fuer Tiere oder Menschen kreiert wurde, ueberhaupt nur noch gesund machende Eigenschaften hat.)

Mit den uebergewichtigen, von Allergien geplagten Tieren, die an einem Leber-, Nieren- und/oder Bauchspeicheldruesenschaden, kurz, an allen moeglichen Zivilisationskrankheiten leiden, duerfen Herrchen und Frauchen dann gerne zu uns kommen. 😉

Nachtrag: Dieser Artikel hat mich wieder ein wenig mit dem „Spiegel“ versoehnt, zeigt er doch, dass der Autor in der Lage ist, Recherchen anzustellen und ein Thema sachlich anzugehen. Kein Vergleich zu dem unseligen Geschreibsel des Frank Thadeusz (Alarm im Napf), ueber das ich mich hier im Blog aufregen musste.

Eine Schweinerei…

… ist das jedenfalls nicht, wie die Tiere auf diesem Hof gehalten werden.

Seit Jahrenden fahre ich in unregelmaessigen Zeitabstaenden ueber die Kreisstrasse an diesem Hof vorbei. Bei Windwetter, Regen und Sonnenschein sind die Saeue draussen und scheinen sich sauwohl zu fuehlen.

Die Sau ganz links zumindest kann sich ein Grinsen nicht verkneifen.

Mandy hat ´nen Vogel

Eugen (sprich: Eujen) heisst er, weil er aussieht wie Eugen. 😉

Ein Autofahrer hat ihn an der Strasse gefunden und als Notfall zu uns gebracht. Centstueckgrosse Wunden lassen vermuten, dass er von einem anderen Tier geschnappt wurde, das ihn aber wieder losgelassen hat. Sein Alter zu diesem Zeitpunkt (3.9.09) haben wir auf 8 Tage geschaetzt.

Mandy hat Eugens Wunden direkt versorgt und gemeinsam bangten wir in den naechsten Tagen um sein Leben. Wunddesinfektion und die Verabreichung von antibiotisch wirkenden Naturheilmitteln zeigten ihre Wirkung. Besondere Sorgen bereitete uns das Loch ueber dem rechten Schulterblatt, das aber nach fuenf Tagen Tape sehr schoen verheilt war.

Jetzt konnte er auch seine ausgepraegte Schonhaltung aufgeben. Ein deutlicher Fortschritt.

Als weiteren Fortschritt verbuchten wir, dass er sich fuer Koerner interessierte und es nach ein paar Tagen des Uebens schaffte, ein Weizenkorn gezielt zu treffen, in den Schnabel zu bugsieren und in den Kropf abzuschlucken. Wesentlich lieber ist es ihm aber, weiterhin von Mandy gefuettert zu werden. Mit feinem Breichen. Ein Schlabberlaetzchen waere dafuer angebracht, verletzt aber Eugens Stolz. So sieht er nach jeder Fuetterung eher aus wie ein Dreckspatz.

Er frisst uebrigens wie ein Scheunendrescher! Na, soll er ja auch.

Inzwischen ist auch die Adoption des Kleinen abgeschlossen. Mandy ist Ringeltaubenmutter und in der Tat strahlt er unbedingte Zufriedenheit aus, wenn er mit ihr kuscheln kann.

Ich kann somit hier oeffentlich bekunden, dass Mandy einen Vogel hat. 😉

Eugen hat nachts seinen Schlafplatz direkt bei ihr am Bett. (interne Anweisung: Kein Foto!!!) Tagsueber lebt er im Wohnzimmer, wo er seine Zeit mit Fressen, sich Putzen, Umherwandern, Training des Flugapparates und Schlafen verbringt. Waehrend unserer Praxiszeiten kann er dort auch gut alleine sein, vorausgesetzt, der Kropf ist gut gefuellt.

Ein Hundejahr entspricht sieben Menschenjahren?

Ob spiegel.de, stern.de, welt.de oder wie sie auch heissen moegen, alle Magazine und Zeitungen, die ich online finden konnte, berichten beinahe unisono ueber den Tod des aeltesten Hundes der Welt – und alle verwenden das gleiche Foto.

Hast du also einen Artikel gelesen, hast du alle gelesen. 😉

Und alle erzaehlen uns, dass Chanel, so hiess die Rekordhalterin, mit ihren 21 Jahren eigentlich 147 Hundejahre gelebt haette, weil:

wie ja jedes Kind weiss, ist ein Menschenjahr = sieben Hundejahre, oder umgekehrt, oder so.

Wer von euch kennt einen 147-jaehrigen Menschen oder hat schon von einem Menschen gehoert, gelesen oder sonstwie Kenntnis erhalten, der 147 Jahre geworden ist?

(Methusalem gilt nicht! 😉 und bis Johannes Heesters seinen 147. Geburtstag feiert, muessen auch noch gut vier Jahrzehnte vergehen) 😉
Wir sprechen uns dann wieder. 🙂

Naechste Frage:

Wer von euch kennt einen Hund, der ueber 18 Jahre alt geworden ist? (immerhin 18×7=126 Jahre nach obiger Anschauung)
Na, der eine oder andere schon, gell? Ich z.B. einen Pointer, der fast 20 geworden ist.
Chanels Alter wurde dokumentiert und auf Antrag ins Guiness Buch der Rekorde aufgenommen. Wieviele Hunde haben ihr Leben wohl gelebt und sind auch ohne diesen Bloedsinn ueber 20 Jahre alt geworden -aber eben nicht beruehmt?

Ich finde, diese Vergleiche hinken. Wenn man schon die Lebensalter verschiedener Spezies einander gegenueberstellen will, dann sollte man auch mit realistischen Zahlen arbeiten und die reifliche koerperliche und geistige Entwicklung dabei ebenfalls beruecksichtigen.

Meiner Ansicht nach ist Chanel mit ihren 21 Jahren so alt geworden wie ein 116 Jahre alter Mensch, weil:

1.Hundejahr=14 Menschenjahre
2.Hundejahr= 7 Menschenjahre
jedes weitere Hundejahr=5 Menschenjahre
19 x 5 = 95 + 7 + 14 = 116 Menschenjahre

Ganz schoen nah am Alter des dokumentiert aeltesten Menschen, der 122 Jahre alt wurde.

Und alles andere passt auch ziemlich genau, zumindest fuer die kleineren Hunderassen und Mischlinge aus ihnen: (Bei den groesseren Hunderassen ist die Lebenserwartung geringer) 😦

Ende des 1. Lebensjahrs = Pubertaet
Ende des 2. Lebensjahrs = frueher sagte man „Grossjaehrig“
5-jaehriger Hund = 36-jaehriger Mensch
11-jaehriger Hund = 14+7+(9×5)= 66-jaehriger Rentner
15-jaehriger Hund = 86 Jahre alter Mensch
18-jaehriger Hund = 101-jaehriger Mensch, hier wie da gibt es viele, fuer die das Leben noch durchaus lebenswert erscheint.
22-jaehriger Hund = 121-jaehriger Mensch, Rekordanwaerter! Hier wie da!

Diese Ausfuehrungen sollten nur als Denkanstoss verstanden werden, ihr duerft gerne anderer Meinung sein und diese gerne auch Kund tun.

Na ja, und einfacher ist es sowieso, das kleine Einmalsieben. 😀

Mal eben

Das Telefon klingelt,

ein verzweifelter Tierbesitzer, manchmal mit einer, anscheinend oder auch nur scheinbar kurz vor dem Versagen stehenden Stimme, berichtet, dass sein Hund, Katze, Pferd, Maus, Sittich oder Hamster, seit geraumer Zeit an fuerchterlichem Juckreiz, Ohrenschmerzen, Durchfall, Haarausfall, Ekzemen, spladderigen Hufen oder Stinkstank leidet und er schon geraspelte Petersilie in die Ohren gesteckt, Hund, Katze, Pferd, Maus, Sittich oder Hamster jeden Tag mit Anti-Schuppen, -Juckreiz, -Flohshampoo gebadet hat, die Hufe abwechselnd in Formaldehyd und Petroleum getaucht und Nahrungsergaenzer jeglicher Art und Herkunft eingesetzt hat.

Diese Massnahmen hat er auf Grund von Ratschlaegen ergriffen, die ihm Oma, Opa, Tante, Freunde, Bekannte oder Nachbarn gegeben haben, die auch einen Hund, Katze, Pferd, Maus, Sittich oder Hamster haben, welche auch schon mal an etwas Aehnlichem wie fuerchterlichem Juckreiz, Ohrenschmerzen, Durchfall, Haarausfall, Ekzemen, spladderigen Hufen oder Stinkstank litten und bei denen das sofort geholfen hat, bei seinem Hund, Katze, Pferd, Maus, Sittich oder Hamster aus -fuer ihn unerklaerlichen Gruenden- aber nicht.

Daraufhin hat er dann einen oder zwei, drei Tieraerzte kontaktiert, die sofort wussten, was zu machen sei. Das hat seinem Hund, Katze, Pferd, Maus, Sittich oder Hamster auch gegen den fuerchterlichen Juckreiz, die Ohrenschmerzen, den Durchfall, den Haarausfall, die Ekzeme, die spladderigen Hufe oder den Stinkstank geholfen, aber jetzt ist das schon wieder da und jetzt haelt er es so langsam nicht mehr aus. (Stimme versagt jetzt anscheinend -bei manchen auch nur scheinbar- vollendst.)

Koennen Sie mir etwas dafuer geben?

Nun geht das los! Jetzt muss ich ihm erklaeren, dass es ueberhaupt gar keinen Sinn macht, ihm am Telefon einen weiteren Behandlungstipp zu geben. Gerade bei solch einem Krankheitsverlauf ist es unabdingbar, das Tier gruendlich zu untersuchen und Ursachenforschung zu betreiben, um dann die optimale Individualtherapie zu veranlassen.

Klar, dass wir das Tier dafuer sehen muessen, entweder in unserer Praxis oder beim Besitzer vor Ort.

Das alles geht nicht mal eben und schon gar nicht am Telefon.

Oftmals stossen wir dabei auf wenig Verstaendnis, ausgedrueckt durch einen mit: „Ach so, ich dachte, …“ beginnenden Satz und es kommt keine Zusammenarbeit zu Stande. -Okay-

Oftmals wird allerdings auch ein Termin vereinbart, wir halten uns zwei Stunden im Terminkalender frei und der Patientenbesitzer mit seinem an fuerchterlichem Juckreiz, Ohrenschmerzen, Durchfall, Haarausfall, Ekzemen oder Stinkstank leidendem Hund, Katze, Maus, Sittich oder Hamster laesst sich ueberhaupt nicht blicken.

Dann kann´s ja wohl soo schlimm nicht gewesen sein!

Oder…?

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