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Pferdefleisch II.

Mit dem Thema Pferdefleisch bin ich noch nicht durch.

Im letzten Artikel versuchte ich, denjenigen Pferdebesitzer, die sich dazu entschlossen haben, ihr Pferd bei entsprechender Indikation schlachten, anstatt es einschlaefern zu lassen, ihre Gewissensbisse zu nehmen.

Woher stammt aber das Pferdefleisch, dass auf den Markt gelangt? Der Anteil an Pferden, die aus medizinisch nachvollziehbaren Gruenden nicht eingeschlaefert, sondern geschlachtet werden, duerfte verschwindend gering sein. Auch landen nicht alle alten Pferde beim Schlachter. Immerhin muss ein entsprechender Vermerk im Equidenpass eingetragen sein. Zudem gewaehren viele Pferdebesitzer ihren Tieren das wohlverdiente Gnadenbrot, bis das biologische Hoechstalter erreicht ist und lassen es in die andere Welt hinuebergehen, ohne sich einzumischen zu muessen.

Anprangern moechte ich hier die Massenzucht, die mit bestimmten Pferderassen betrieben wird. Haflinger duerften das bekannteste Beispiel hierfuer darstellen. In der Praxis stehen massenweise Fohlen zur Verfuegung. Selektiert wird nach dem aeusseren Erscheinungsbild. Weisse Beinabzeichen oder eine schwarze Maehnenstraehne koennen schon ein Todesurteil bedeuten. Zur Zucht werden diese Haflinger gar nicht eingesetzt und Freizeitreiter oder -kutscher moechten ebenfalls ein richtiges Pferd haben. Die Konsequenz ist, dass die ueberschuessigen Jungtiere nach Erreichen eines bestimmten Gewichts zum Metzger gebracht werden. Oft schon als Jaehrlinge.

In Laendern, die traditionell einen hohen Verbrauch an Pferdefleisch haben, werden gezielt Schlachtpferde gezuechtet. Es gibt zwei unterschiedliche Produktionsmethoden.

Pferdemastanlagen bieten den Tieren wenig Bewegung bei intensiver Fuetterung. Viel Fleisch in kurzer Zeit!
In beiden Teilen des amerikanischen Kontinents, sowie in den ausgedehnten Steppengebieten Asiens wird die Schlachtpferdezucht extensiv betrieben. In diesen Landschaften koennen andere Nutztierarten nur schwerlich ernaehrt werden, die anspruchslosen Pferde bieten hier oftmals die einzige Moeglichkeit einer oekonomischen Nutzung der Flaechen.

In den europaeischen Laendern Frankreich, Belgien und Italien ist die Nachfrage nach Pferdefleisch besonders hoch. Sie kann nur durch Importe gedeckt werden.

Das bringt mich dazu, auf das groesste Uebel hinzuweisen.

Den Transport von lebenden Schlachtpferden quer durch Europa und ueber alle sieben Meere unter vollkommen unzumutbaren Bedingungen.
Zudem absolut ueberfluessig und nicht nachvollziehbar. Die Pferde koennten entfernungsnah im Erzeugerland geschlachtet und das Fleisch per Kuehlfracht transportiert werden. Unsaegliche Qualen koennten den Tieren erspart bleiben, wuerden Lebendtransporte auf das absolut notwendige Mindestmass beschraenkt.

Natuerlich spielt hier Geld eine entscheidende Rolle. Solange die bisher gaengige Praxis lukrativer als die Alternativen ist, wird sich die Situation nicht aendern.

Es sollte ein Welttierschutzgesetz geben, das verfuegt, dass alle Tiertransporte unter den gleichen Bedingungen stattfinden muessen. Als Standard sollten die Reisebedingungen der luxusreisenden Renn-, Dressur-, Polo- und Zuchtpferde gelten.

Obwohl, sicherlich blieben auch sie lieber daheim.

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Pferdefleisch

Gleich nach dem Start des Pfoetchen-Blogs habe ich Die Pferdeweide in unsere Blog-Rolle aufgenommen, ein Weblog, dass eine Vielfalt von Themen rund ums Pferd bietet.

Christiane schrieb den letzten Artikel dort am 12.10.2009 und der hat es in sich, spricht er doch das Reizthema Pferdefleischverzehr an.

Kein Pferdebesitzer wird sein Pferd schlachten lassen und sich anschliessend von dessen Fleisch ernaehren, die wenigsten Pferdebesitzer werden Pferdefleisch in irgendeiner Form essen und schon den Gedanken daran weit von sich weisen.

Zu gross ist die emotionale Bindung an diese Tierart.

Tatsache ist, dass in Deutschland Pferdefleisch gegessen wird, allerdings in vergleichsweise kleine Mengen.

Dieses Fleisch waechst ja nun nicht auf Baeumen, das duerfte jedem Pferdebesitzer klar sein.

Spaetestens bei der Beantragung des Equidenpasses sollte ein Pferdebesitzer moeglichst neutral und objektiv bedacht haben, was im Fall des Falles mit seinem Tier geschehen soll.
Nur wenn die Eintragung dort: „Zur Schlachtung vorgesehen“ lautet, stehen dem Pferdebesitzer alle Moeglichkeiten offen.

Ich denke, wir sind uns einig darueber, dass es das Beste fuer jedes Lebewesen ist, wenn es im gesegneten Alter, frei von schweren Krankheiten und Schmerzen einfach einschlaeft und sein Leben friedlich beendet.

So ist es wuenschenswert und ich goenne es allen, die auf dieser Erde leben von Herzen. Leider ist das Leben kein Wunschkonzert und viel zu oft muss sich ein Pferdebesitzer entschliessen, dem Leben seines Pferdes ein Ende setzen zu lassen.

Eine Moeglichkeit: Tierarzt rufen, der schlaefert das Pferd ein, anschliessend kommt der Wagen der Abdeckerei, das Tier wird aufgeladen und zur weiteren Verwertung in die Tierkoerperbeseitigungsanstalt gebracht.
Der Besitzer kann waehrend der Toetung bei seinem Pferd sein.
Es kann in Einzelfaellen zu Komplikationen kommen.
Als Alternative zur TBA gibt es auch die Moeglichkeit, das Tier einaeschern zu lassen.

Andere Moeglichkeit: Der Pferdebesitzer hat sich schon fruehzeitig nach einem Schlachtbetrieb umgesehen und sich Informationen über den Gesamtvorgang geben lassen. Der Schlachter holt das Pferd ab oder der Besitzer faehrt das Tier zum Schlachter.
Der Besitzer darf sein Pferd in die Schlachthalle begleiten, es sogar selbst fuehren.
Das Pferd wird mit einem Bolzenschuss betaeubt. In dem Sekundenbruchteil, in dem der Schuss faellt, ist es hirntot*. Das Herz schlaegt noch und pumpt das Blut durch die geoeffnete Halsschlagader aus dem Koerper heraus.
*In diesem Zustand werden dem Menschen Organe fuer eine Transplantation entnommen.

Beide Moeglichkeiten stellen fuer den Tierbesitzer eine extreme psychische Belastung dar.

Aber:

Immer wieder begegne ich Pferdebesitzern, die sich Vorwuerfe machen, weil sie ihr Pferd zum Schlachter gegeben haben, die sich schon mit Selbstvorwuerfen quaelen, wenn sie nur den Gedanken an eine Schlachtung zugelassen haben. Meiner Meinung nach zu unrecht.

Die Toetung eines Pferdes sollte in jedem Fall nur von einer Fachperson durchgefuehrt werden, der man das unbedingt notwendige Vertrauen entgegenbringen kann, von einer Person, der man anmerkt, dass sie trotz ihrer Taetigkeit Respekt vor dem Leben des Tieres zeigt und dementsprechend handelt.

Nach dem Tod bleibt nur der stoffliche Koerper des Lebewesens uebrig. Wir koennen davon ausgehen, dass es dem Tier egal ist, was damit geschieht. Ein Blick in die Natur kann vielleicht einige Bedenken relativieren. Nur wenige wildlebende Tiere schlafen friedlich ein und sterben. Die meisten verhungern, verdursten oder fallen einem Beutefresser zum Opfer. Nur dem Menschen ist es gegeben, ethisch gepraegte Verantwortung fuer die Toetung und die weitere Verwendung des Tierkoerpers zu uebernehmen.

Ob dieser als Asche, Seife, Tiermehl oder als Lebensmittel fuer Zootiere, Hunde oder Menschen endet, muss der freien Entscheidung des frueheren Besitzers ueberlassen bleiben.

Puh! Geschafft!
Nun macht mit mir, was ihr wollt.
Jedenfalls hat mich noch kein Artikel, den ich hier geschrieben habe, soviel Kraft und Zeit gekostet, wie dieser.

(Die Pferdeweide hoffe ich hiermit ermuntert zu haben, das Blog weiterzufuehren.)

Cloud, Teil 2

Im 2. Teil ihrer wirklich sehenswerten Dokumentation von 1994 kommt Ginger Kathrens noch einmal auf den Wildpferdfang mittels Hubschrauber und Judaspferd zu sprechen. Sie erzaehlt, dass die Pferde frueher getoetet wurden, jetzt aber zur Versteigerung kommen.

Leider habe ich die Info, dass der allseits beliebte George W. Bush im Jahre 2004 per Gesetz erlaubt hat, Wildpferde wieder zu bejagen. Nach meiner Information stehen in den USA Mustangs, die aelter als 10 Jahre sind, nicht mehr unter Schutz. Ihr Fleisch wird u.a. nach Europa verkauft.

Ich bin allerdings nicht in der Lage, eine Quelle hierfuer angeben zu koennen, vielleicht kann jemand von euch da weiterhelfen.


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