Archiv für Februar 2009

Cloud – Ein Wildpferdhengst in den Rocky Mountains

Ich moechte mal schnell ueber den 1.Teil einer Pferde-Doku berichten, die ich vorhin um 20:15 Uhr auf 3Sat gesehen habe.

„Cloud“

Ueber sieben Jahre verfolgte Ginger Kathrens das Leben von Cloud, der durch seine, hier in den Pfeilspitzenbergen Montanas, ungewoehnliche Fellfarbe – man koennte sagen, er ist ein heller Palominohengst – besonders auffaellt.

Die wild lebenden Pferde in den Rocky Mountains werden auch als Mustangs bezeichnet, allesamt haben als Ahnen die Pferde der Spanischen Eroberer der Neuen Welt.

Kathrens zeigt Cloud, wie er sich als 2-Jaehriger in einer Gruppe rauflustiger Junghengste, noch unter seinem dominanten Bruder Diamond, benimmt, wie er das Verhalten der erwachsenen Hengste nachahmt und sich so auf’s Leben vorbereitet.

Sie zeigt, wie das Bureau of Land Management (BLM) in Montana die Population der Wildpferde klein haelt. Fallen werden aufgebaut und auch Cloud geraet, von Hubschraubern getrieben und von einem abgerichteten Judaspferd gelockt, hinein, wird aber auf Grund seiner aussergewoehnlichen Fellfarbe wieder freigelassen. Schwierig fuer den Junghengst, nun wieder in Freiheit von einer fremden Gruppe geduldet zu werden, Anschluss an eine fremde Gruppe zu finden.

Im schnell nahenden harten Winter verliert Kathrens seine Spur, findet ihn aber als 3-Jaehrigen im Fruehjahr wieder, kraeftig und schon jetzt stark genug, um anderen Hengsten Paroli zu bieten.

Wieder ein Winter vergeht und Anfang Juni zeigt sich Cloud ihr wieder, wild, robust, erwachsen. Sie beschreibt einfuehlsam, wie sich Cloud um eine Stute aus der Gruppe des Leithengstes Mattheo bemueht und dessen Herde schon als 4-Jaehriger Wochen und Monate verfolgt, ja sogar Anspruch auf Mattheos Position erhebt.

Dramatische Szenen sind zu sehen, wenn ein schwaechliches Fohlen, das seiner Gruppe nicht folgen kann, von einem fremden Hengst getoetet wird.

Am Schluss des ersten Teils war Cloud zu sehen, wie er mit einer Stute und ihrem Jaehrlingsfohlen durch die Rockies zog. Kriegen wir im 2.Teil ein Fohlen von Cloud zu sehen?

Der zweite Teil wird am naechsten Donnerstag, dem 5.3. gesendet, um 20:15 Uhr auf 3Sat

Vergebliche Suche

😳 Gestern ist jemand bei der Suche nach:

-unzensierte geile Englaenderinnen- auf unser Blog geraten. 😯 Ehrlich!

Ich fuerchte, ich konnte seinen Erwartungen rein inhaltlich nicht ganz gerecht werden, obwohl, vielleicht haben sich ihm ja neue Horizonte eroeffnet. 😉

Okay, ich gebe zu, ein wenig herausgefordert habe ich das schon durch die provokant in diese Richtung zielende Wortwahl im Schneckenartikel. Dass das mit den Englaenderinnen dann auch noch geklappt hat… 😀 haben wir der Kombinationsgabe des Suchsystems zu verdanken.

Hach, koestlich amuesiert habe ich mich!

😛

Don Quijote (Quixote, Quichote)

Heute war Stella, eine 13-jaehrige kleine, langhaarige Mischlingshuendin zur Nachuntersuchung bei uns.

Was bisher geschah:

Aus den Unterlagen der Besitzerin ging hervor, dass Stella im Oktober letzten Jahres beim Tierarzt vorgestellt wurde. Dieser diagnostizierte eine Bindehautentzuendung, Ohrenentzuendung und Hautentzuendung. Die Therapie bestand aus einem Breitband-Antibiotikum, einer Ohrspuelung, einem medizinischen Shampoo und einer Wurmkur! Jawoll!

Fuenf Tage spaeter bekam Stella noch ein Spot-On Praeparat gegen Zecken und Milben auf die geplagte Haut. Immer feste druff!

Alles in Allem: Chemie in ihrer ganzen Bandbreite!

Bei der naechsten Vorstellung im November wurde auf Grund der Verschlechterung des Allgemeinzustandes in Verbindung mit dem fortgeschrittenen Alter der Patientin vom Tierarzt eine schlechte Prognose abgegeben und Frauchen der Abschied von Stella nahegelegt.

Mit diesem Urteil wollte sich die Besitzerin nicht zufrieden geben und bat uns um eine Stellungnahme.

Stella zeigte sich uns in der Tat in einem desolaten Zustand, mit hochgradig entzuendeten Augen, eitrigen Ohren, stark entzuendeten Hautbereichen und extremem Juckreiz.

Wir leiteten eine Entgiftungstherapie ein und kuemmerten uns mit einem homoeopathischen Mittel um die Entzuendungen. Zusaetzlich baten wir Stellas Frauchen, sie regelmaessig mit einem, die Haut beruhigenden, Tee zu waschen.

Heute zeigte sich die Besitzerin von Stella sehr erfreut ueber die positive Entwicklung und nahm mit Verwunderung zur Kenntnis, dass die Erwartungen, die wir an den Gesundheitszustand ihres Hundes stellten, noch nicht erfuellt waren.

Noch immer leidet Stella unter leichtem Juckreiz und wir wuerden gerne weiterhin das Immunsystem staerken, sowie den Reinigungsprozess fortsetzen.

Natuerlich entscheidet der Tierbesitzer ueber die durchzufuehrenden Massnahmen, aber wenn ich Saetze zu hoeren bekomme, die mit: „Meinen Sie denn wirklich, dass das noch sinnvoll ist, …“ beginnen, kann ich mich immer nur schwer beherrschen.

1. Hat jedes Tier in jedem Alter das Recht auf Gesundheit.
2. Macht es einen gewaltigen Unterschied, ob wir diverse, sich ergaenzende Massnahmen treffen, um die Selbstheilungskraefte zu mobilisieren, oder ob zahlreiche pharmazeutische Mittel gegeben werden, um immer neu auftauchende Symptome zu unterdruecken.

Gut, Stellas Besitzerin ueberlegt sich das noch in den naechsten Tagen.

Gar nicht abbringen laesst sie sich uebrigens von dem Trockenfutter, dass ihr ausgerechnet der oben schon erwaehnte Tierarzt empfohlen hatte, eins mit diversen Zuckern, diversen Zusatzstoffen und einer Riesenmenge an synthetischen Vitaminen.

Don Quijote hatte es schon nicht leicht, aber vergleicht das mal mit dem Kampf von Tierheilpraktikern gegen ihre speziellen Windmuehlen.

Dog-Wash


„Die spinnen, die Briten!“

…haben wir zunaechst gedacht, als wir diese Outdoor-Hundewasch-Anlage in der Naehe von Boston gesehen haben.

Wash and go

Obwohl, eigentlich eine praktische Angelegenheit.

Kinder trauern um ihr Tier

In meinem Artikel Wenn ein Tier stirbt bin ich bereits auf einige Aspekte eingegangen, die der Tierbesitzer bezueglich des Lebensendes seines geliebten Tieres bedenken sollte.

Trauer

Was fuer Erwachsene schon eine schwere emotionale Belastung bedeutet, ist fuer Kinder oft eines der dramatischsten Erlebnisse ihres jungen Lebens. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um den Tod des „eigene“ Tieres oder um den des z.B. Familienhundes handelt.

Wenn das Lebensende absehbar ist, sollte eine emotionale Vorbereitung auf den bevorstehenden Tod eines alten oder schwerkranken Tieres stattfinden. Dem Kind muss altersgerecht vermittelt werden, dass der Tod bei jedem Lebewesen kommt und Tiere nicht so lange leben wie wir Menschen.
Noch schlimmer trifft jedoch jeden der ploetzliche Tod des Spielkameraden, besonders aber unsere Kinder.

Ausfuehrliche Gespraeche helfen bei der Verarbeitung des schrecklichen Erlebnisses. Wichtig ist, dass Kinder mit ihrer Trauer nicht allein gelassen werden. Der Tod darf nicht tot-geschwiegen werden.

Von Kind zu Kind verschieden und auch vom Alter des Kindes abhaengig ist, ob man sich dazu entschliesst dem Kind die sterbliche Huelle des verstorbenen Lieblings noch einmal zu zeigen. Man kann diese Moeglichkeit anbieten, fragen, was das Kind moechte.
(Anm.: Ich halte unsere Leser fuer so muendig, dass ich grundsaetzlich selbstverstaendliche Dinge nicht extra erwaehne. Bsp. hier: selbstverstaendlich zeige ich einem Kind nicht ein durch einen Unfall ums Leben gekommenes, entstelltes Tier.)

Je nachdem, was nach dem Tod weiter mit dem Tier geschieht, gibt es sehr viele Moeglichkeiten, das Tier in gutem Gedenken zu bewahren. Nach einer Kremation kann man die Asche in einer Urne im Hause aufbewahren oder, wo es erlaubt ist, im Garten beisetzen. Sprechen keine Laendergesetze dagegen, kann man auch an eine Trauerfeier mit Beerdigung denken. Eine weitere Moeglichkeit, das Tier zu bestatten und spaeter ein Grab besuchen zu koennen, bieten regionale Tierfriedhoefe.

Blieb das Tier nach den Einschlaefern beim Tierarzt, kann man mit den Kindern zusammen trotzdem zu Hause eine Trauerfeier abhalten und zusammen weinen, das hilft!

Erinnerungen sind wichtig: Das kann ein Grab sein, eine Urne, ein Gedenkplatz, an dem eine Blume gepflanzt, ein Kreuz aufgestellt, ein einfacher Stein gelegt wird. Oder auch ein Fotoalbum, mit selbstgeschriebenen Texten, die das Tier mit seinen Eigenheiten, Schwaechen und Staerken beschreiben.

Mir ist vollkommen klar, dass es kein Schema geben kann, um die individuelle Trauer zu bewaeltigen. Wie in allen meinen Artikel moechte ich auch in diesem Fall nur Denkanstoesse geben und erwarte eure Ergaenzungen und Meinungen in den Kommentaren.

Schi foan, der Berg rief…

…und meine Sehnsucht erwachte. So heftig, dass mich nichts mehr zu Hause hielt.

Cave! Privat, off topic!

Vor 8 Jahren: Letzter Winterurlaub im Brixental/Tirol
Vor 2 Jahren: Ben Nevis in Schottland rief, aber der dortige Wettergott liess es nicht schneien.
Letztes Jahr: Keinen Gedanken dran verschwendet, zu viel zu tun.
Letztes Wochenende: Berichte ueber ideale Wintersportbedingungen im Harz haeufen sich
Vorgestern: Ski gekauft
Gestern: 10:30 Ankunft Talstation Wurmberg/Braunlage, Karte gekauft und hoch zum Gipfel, ein paar Fotos gemacht:

Wurmberg1
Wurmberg2
Wurmberg3

Den Rest des Tages habe ich dann auf Skiern verbracht, ausruhen konnte ich mich waehrend der Liftfahrten.

Fazit: Herrliches Wetter, super Schneeunterlage, gepflegte Pisten, zivile Preise, nette Leute, keine Wartezeiten an den Liften, war ja auch mitten in der Woche. Gut, dass ich auf den Berg gehoert habe. 😀

PS: Mandy hat die Praxis bewacht, Django hat ihr dabei geholfen.

Auch Schnecken tun es

Even snails do it, let’s do it, let’s fall in love!

Zwei geile Schnecken beim Geschlechtsverkehr erwischt und fotografiert.

Es handelt sich um „Speed“ und „Snow“, die sich hier vor aller Augen voellig ungeniert und nur von ihren Trieben gesteuert, zu hemmungslosem, leidenschaftlichem Sex hinreissen lassen.

Wir veroeffentlichen diese Fotos unzensiert und hoffen, dass sie dazu beitragen, bei weiten Teilen der Bevoelkerung Aufklaerung zu einem bisher selbst von Insidern schamhaft verschwiegenen Thema zu bringen:
Dem Austausch von Koerperfluessigkeiten zum Zweck der Fortpflanzung bei Achatschnecken, auch Riesenlandschnecken genannt, hier Archachatina marginata.

Schnecken1
Schnecken2

Mehr zu unseren Tieren erfahrt ihr hier

Husky-Taxi

Neulich auf der Gruenen Woche erzaehlte mir ein Huskybesitzer, dass es in Berlin ein Husky-Taxi gebe, mit dem man sich durch die ruhigeren Gegenden der Grossstadt wie Potsdamer Platz und Tiergarten chauffieren lassen kann. Das Sightseeing dauert 1-2 Stunden und dem Tierschutz wird Genuege getan, indem die Hunde ueber 25 Grad Celsius nicht arbeiten duerfen Hitzefrei haben.

Im Augenblick werden die Schlittenhunde und ihr Musher wohl besonders viel Spass an ihrer Arbeit haben, da die Minusgrade ihrem Naturell entsprechen und sie anstatt eines Rollwagens einen richtigen Hundeschlitten ziehen duerfen.

Zwei technische Fragen zwischendurch

Koennte ich unwissender Neudabei bitte in zwei Punkten Tipps von den Wissenden unter euch bekommen:

Wie zuverlaessig ist Akismet? Auf meinem Dashboard las ich heute morgen, Akismet haette mich vor 192 Spams beschuetzt, heute abend lese ich, es waeren inzwischen 195 Spamkommentare, denen das Programm den Einlass verwehrte. Ich finde im Ordner Spam allerdings keinen einzigen davon. Ueberhaupt habe ich von den angezeigten 195 nur gefuehlte 25 zu sehen bekommen und dann geloescht, wo sind all die anderen hin?
Akismet sagt dazu, es wuerde erkennen, welche Spams ich endgueltig aussortiere und Wiederholungen derselben sogleich und ohne weitere Fragen ins Fegefeuer katapultieren.

Soooo viele Wiederholungen habe ich gekriegt?

Immerhin fand ich neulich einen ernst gemeinten Kommentar im Spam-Ordner. Meine Paranoia ruehrt daher, dass ich natuerlich nur Kommentare retten kann, die mir auch praesentiert werden.

Kann mich bitte jemand aufklaeren, wie Akismet das handhabt.
Hat etwa schon irgendjemand von meinen geschaetzten Lesern einen Kommentar geschrieben und ihn anschliessend nicht im Blog gefunden. Das waere ja furchtbar!

Rueckmeldungen bitte nur von Nichtspammern. 😉

2. Punkt:
Wenn ich jemanden in meine Blogroll aufnehme, bekommt er dann automatisch eine Benachrichtigung oder ist es empfehlenswert, ihm das, wie ich es bisher gemacht habe, in seine Kommentare zu schreiben? Also, ich meine, der Betreiber des Blogs, auf das ich von uns aus verlinke, sollte das schon wissen, gelle?

Danke fuer eure Antworten, ihr seid echt lieb!

Fertigfutter vs. Barfen

Die Fertigfuttermittelindustrie suggeriert den Tierhaltern erfolgreich, dass es ohne ihre Produkte unmoeglich ist, Tiere gesund zu ernaehren.
Am Beispiel Hundefutter, das den zweitgroessten Anteil (nach Katzenfutter) am Heimtierfuttermarkt hat, werde ich versuchen, auch zu diesem Thema einige Denkanstoesse zu geben.

Wie bei jeder Tierart kommt man auch beim Hund der optimalen Fuetterung am naechsten, wenn man sich vorurteilsfrei ansieht, wie sich seine wildlebenden Verwandten ernaehren.

Wolf bzw. Wolfsrudel reisst Wildtier und frisst davon soviel, wie fuer jedes einzelne Mitglied moeglich ist. Der Riss beginnt am Bauch, weil es dort am einfachsten ist, an die vielseitigen Bestandteile der Nahrungsquelle Wildtier heranzukommen, nicht zwangslaeufig, um zuerst den gesamten Mageninhalt zu verspeisen. Gefressen wird ALLES, was da ist: saemtliche Innereien, damit auch Magen- und Darminhalt, Haut, Haare, Knorpel, Knochen, Blut und natuerlich auch Muskelfleisch.
Aber die Ernaehrung besteht nicht nur aus frisch erbeuteten Tieren, sondern auch aus verendet aufgefundenen, also aus Aas. Ebenso gehoeren Kraeuter und Beeren, nicht nur in Notzeiten, zu den Nahrungsquellen.
Daran aenderte sich auch nichts Wesentliches, nachdem die ersten Hunde den Menschen begleiteten. Sie bekamen das, was die Menschen ihnen von der Beute uebrig liessen, ansonsten blieben sie Selbstversorger.

Erst seit ein paar Jahrzehnten gibt es Fertigfutter, entweder als Trocken- oder als Dosenfutter, ein enormer Markt ist entstanden.
Gesamtumsatz Heimtierfutter im Jahr 2005: 2.289.000.000,00 EURO
davon Hundefutter: 948.000,00 EURO
(Quelle: Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V.)

Trotz aller Versprechen der Futtermittelkonzerne, sie haetten die optimale Fuetterungsloesung in ihren Tueten und Dosen, werden unsere Hunde – und nicht nur die Hunde bestimmter Rassen, sondern auch Mischlinge der unterschiedlichsten Couleur – immer oefter mit Allergien, Krebs und anderen Zivilisationskrankheiten vorstellig. Wieso nur, wenn doch die Fuetterung – sogar wissenschaftlich abgesichert – so gesund ist!? 😉
Tatsache ist, dass Futtermittel, die eine ellenlange Liste an chemischen Zusatzstoffen beinhalten, nicht einer natuerlichen Hundefuetterung entsprechen. Aromastoffe, kuenstliche Vitamine, Konservierungsstoffe, Antioxydantien, Zucker, Farbstoffe und Unmengen an Getreide gehoeren nicht ins Hundefutter. Das kann mir auch die raffinierteste und bestproduzierte Werbung nicht verkaufen. Schlimm an der ganzen Geschaeftemacherei ist auch, dass der Gesetzgeber den Produzenten gestattet, den Verbraucher mit zweifelhaften Aussagen zu vergackeiern.
Beispiel: „Mit Lamm“ heisst lediglich, dass mindestens 4% Lammbestandteile (nicht Lammfleisch) im Futter enthalten sein muessen. Ueberhaupt ist es kaum noch ohne Intensivschulung moeglich, die Sprache der Etiketten zu entschluesseln.
Guter Rat ist schwer zu geben. Buntes Billigstfutter in farbenkraeftig etikettierten Tueten oder Dosen, mehrere Jahre haltbar, spricht nicht gerade fuer artgerechte, naturnahe Fuetterung. Andererseits kann man sich auch nicht darauf verlassen, dass das teuerste „Premiumfutter“ auch das beste ist.
Sicherlich ein guter Tipp ist es, sich mal das Buch von Hans-Ulrich Grimm: „Katzen würden Mäuse kaufen“ durchzulesen.

Immer mehr Tierbesitzer uebernehmen selbst die Verantwortung, haben kein Vertrauen mehr in die Versprechungen der Futterproduzenten und steigen um auf B.A.R.F. (Biologisch Artgerechte Rohkost Fuetterung) Die Futtermittelindustrie reagiert inzwischen immer haeufiger darauf und lanziert Pressemitteilungen gegen die Gefahren der Rohfuetterung und selbst der ansonsten von mir seit Jahren sehr geschaetzte „Spiegel“ laesst seinen polemischen und mit keinerlei fachlichem Verstand gesegneten Schreiberling einen Artikel auf dem Niveau von Privatfernsehens „Exkluplosiv“ veroeffentlichen. Ich glaube, die Ueberschrift hiess: „Alarm im Futternapf“, auf jeden Fall erschien er in der Rubrik: „Wissenschaft“ 😕
Eine andere Moeglichkeit, die Rohfuetterung unattraktiv zu machen, ist, sie als hochkompliziert darzustellen und mit zahlreichen Tabellen zu beweisen, dass es einem normal sterblichem Hundehalter unmoeglich ist, seinen Hund auf diese Art und Weise zu ernaehren.

Meine Meinung zum Thema duerfte klar geworden sein:
Fuettert eure Hunde so natuerlich wie nur irgend moeglich. Ca. 30% pueriertes Gemuese, Salat und Obst, ca. 70% Fleisch, Innereien, Knorpel, Pansen, Blaettermagen und Knochen von allen Tieren ausser von Schweinen, ab und zu einen Loeffel gutes Oel und auch mal ein rohes Ei mit Schale.
Wenn ihr euch mit dem Barfen absolut und gar nicht anfreunden koennt, versucht unter allen Umstaenden ein Fertigfutter zu finden, dass naturnah und artgerecht ist.

Nein, ich habe keine Angst, eines Tages ohne Patienten dazustehn.

Vrohlick, Witzkatz, Schlappi, Petigitt Prall, Teuernupa, Hoells, Jovial Karnin und Konsorten werden auch weiterhin ihr Bestes geben, damit das nicht passiert.

Nachtrag: siehe auch: Alarm im Napf

Wenn ein Tier stirbt

Wenn ein tierischer Freund und Lebensabschnittsbegleiter stirbt, steht sein trauernder Mensch vor einer Entscheidung, mit der er sich schon zu Lebzeiten des Tieres auseinander setzen sollte.

Wohin geht der letzte Weg?

Wurde ein Tier eingeschlaefert, bietet der Tierarzt an, es in der Praxis zu behalten. Es gelangt dann in eine Tierkoerperbeseitigungsanstalt – auch als Abdeckerei bekannt.
Nimmt man den Leichnam mit oder stirbt das Tier zu Hause, gibt es ebenfalls die Moeglichkeit, es zur TBA zu bringen, wo es gesetzeskonform entsorgt wird. Fuer viele Tierfreunde ein abstossender Gedanke!
Ich kann aber auch nachvollziehen, dass Mensch der Ueberzeugung ist, dass nach dem Tode nur die sterblichen Reste des Tieres verbleiben und es vollkommen egal ist, was mit ihnen geschieht.
Noch einmal: Ich verurteile niemanden, der sein Tier in der TBA abgibt. Viel wichtiger ist mir, dass ein Tier zu Lebzeiten gut behandelt und versorgt wird und dass seine Menschen es nach dem Tode in wohlwollender Erinnerung behalten.

Ob es erlaubt ist, das Tier im eigenen Garten zu begraben, ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich geregelt. Alternativ dazu gibt es Tierfriedhoefe in vielen Staedten und Gemeinden.

Inzwischen gibt es auch ein vielseitiges Angebot, Tiere einaeschern zu lassen. Auf der Heimtiermesse in Hannover traf ich eine Dame von „Antares Tierbestattungen“. Sie war sehr kompetent und freundlich in ihrer Beratung und Aufklaerung. Vor allem nicht draengend und aufdringlich ins Gewissen redend.

Ich habe oben mal einen Link eingefuegt, weil ich der, allerdings sehr persoenlichen Meinung bin, dass dieses Familienunternehmen eine serioese und umfassende Betreuung nach dem Tode eines Tieres bieten kann und wohl wissend, dass es eine Vielzahl anderer Anbieter gibt, die ebenfalls pietaetvoll und verantwortungsbewusst arbeiten.

siehe auch: Kinder trauern um ihr Tier

Nachtrag:
Bei „Die-Pferde-Weide“ habe ich den Artikel: Gnadenhof oder Schlachthof gefunden, der Alter und Tod der Pferde thematisiert.

Blutegel – Tiere, die Tiere heilen

Seit 650 Millionen Jahren gibt es sie bereits, sie koennen 30 Jahre alt werden, haben 240 Zaehne, koennen nach einer Mahlzeit locker ein Jahr lang ohne Nahrung auskommen und die heilsame Wirkung ihres Bisses ist bereits seit 3500 Jahren bekannt. Kurz – Blutegel koennen durchaus faszinieren, wenn man es denn zulaesst.

Menschen tun sich damit manchmal schwer. Die Vorstellung, einen Blutegel auf der eigenen Haut zu spueren, die Angst vor dem Moment, in dem er sich festsaugt, mit seinen drei Zahnreihen eine dreieckige Wunde raspelt und solange Blut heraus saugt, bis er prall gefuellt und satt wieder von seinem Opfer ablaesst, aber auch der Ekel vor dem Egel verhindert bei vielen Menschen, dass sie sich auf die Blutegeltherapie einlassen.
Guckt sie euch mal etwas genauer an. Mal ehrlich, sind sie nicht wunderschoen?

Blutegel, schoen, gell

Aber wir haben ja gluecklicherweise Tiere als Patienten. Naja, ihre Menschen muessen der Behandlung zustimmen, aber was das Akzeptieren der Blutegeltherapie angeht, sind Tiere voellig unkompliziert.

Blutegel

Etwas mehr ueber Blutegel haben wir hier geschrieben, es gibt noch viel Interessantes zu erzaehlen, z.B., dass Blutegel inzwischen wie Arzneimittel eingestuft werden und mit Beipackzettel ausgeliefert werden muessen, benutzt bitte einfach die Kommentarfunktion fuer Fragen und Ergaenzungen.

Blutegel 2

Mein Dank gilt der Kuenstlerin und Autorin Carmen Burre, die unsere kleinen Biester fotografiert hat. Ganz toll auch ihre Seite „Baumwesen“.

Hallo Carmen, liebe Gruesse aus Leese nach Vlotho

Toffee

Waehrend unseres anderthalb-jaehrigen Aufenthalts in Lincolnshire/ England bewohnten wir ein kleines Haus auf der riesigen Farm von Mr und Mrs (sagen wir mal) Black. Sehr nette aeltere Leute, sehr reich und auch gerne bereit, ihren Reichtum zu zeigen. Ein ganzer Fuhrpark an „toys“ bestehend aus Land Rover Pick Up, einem kleinen Mercedes Zweisitzer ohne Typenbezeichnung am Heck, zwei Smarts (einen flachen und einen kugeligen), einen Honda Kombi und ganz klassisch einen schoenen alten Jaguar (dunkelgruen mit Kuehlerfigur). Ab und an fuhren Mr und Mrs Black ihre Laendereien mit einem sechs-raederigem japanischem Unbequemteil ab und am Sonntag flog Mr Black gerne mit einer alten Spitfire, fuer die er die Patenschaft uebernommen hatte und die im nahegelegenen Aviation Heritage Center stationiert und gewartet wurde, mit Ohren betaeubenden Laerm im Tiefflug ueber seine Farm.
By the way, „Don’t mention the War!“
Natuerlich war Mr Black auch Jaeger und hatte eine Huendin namens „Toffee“, die er in hoechsten Toenen lobte, als „lovely nice girl“, die ein „true comrade“ bei der Huehnerjagd war und ihn draussen ueberallhin begleitet habe, dieses Jahr aber zu alt fuer die Jagd waere.
Nice Girl 08
Unsere Anmerkungen, dass es kein Problem waere, ihren Gesundheitszustand zu verbessern, wollte er nicht unbedingt hoeren. Sie sei schliesslich schon neun Jahre alt und bekaeme immer gutes Futter. Von uns bekam sie Spiel- und Apportiereinheiten, ihr wisst schon, die Kombination aus „gutem“ Futter und den ganzen Tag nur faul rumliegen tut der Figur und den Gelenken nicht gut. Mehr war von uns nicht erwuenscht.
Eines Freitags, wir packten gerade unser Auto fuer eine Stippvisite nach Deutschland, stellte Mr Black uns voller Freude „Muffin“, eine junge, verschuechterte Springerspaniel-Huendin vor.
„Wird mal ein guter Stoeberhund, ihre Mutter ist ein fantastischer Arbeiter.“

Der Rest ist schnell erzaehlt.
Als wir wieder zurueck kamen, war „Toffee“ nicht mehr da. Auf unsere Nachfrage bekamen wir dann zu hoeren, sie haette in der letzten Zeit keinen Spass mehr am Leben gehabt.

Hatten wir gar nicht bemerkt!

Ausserdem haette sie ja auch ein schoenes Leben gelebt.

Allerdings ohne Rentenanspruch!

siehe auch: Der ist ja schon alt


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