Posts Tagged 'Hundehaufen'

Labor kann Nachbarschaftsstreit klaeren

Telefonische Anfrage:

      „Sie bieten doch alle moeglichen Kotuntersuchungen an. Kann Ihr Labor auch rausfinden, welches Tier welche Exkrement*haufen gemacht hat?“

    „Nun ja, die von uns angeratenen oder geforderten Laboruntersuchungen verfolgen natuerlich immer einen bestimmten Zweck, sollen z.B. Aufschluss darueber geben, ob Darmparasiten vorhanden sind, wie es um die Darmflora bestellt ist, ob sich Pilze oder Mikroorganismen im Darm befinden, die gesundheitliche Probleme verursachen, auf eine Fehlernaehrung hindeuten und, und, und.
    Grundsaetzlich hat das Labor natuerlich auch Moeglichkeiten, zu bestimmen, welcher Tierart eine bestimmte Kotprobe zugeordnet werden kann.
    Worum geht es denn in diesem Fall speziell?“

Man ist ja von Natur aus neugierig.

      „Es geht um meinen Nachbarn.“

    „Nee, das glaub ich jetzt nicht.“

      „Neinneinnein, nicht um die Exkremente* von meinem Nachbarn, sondern um die von meinem Hund, also nicht von meinem Hund, weil der loest sich* ja nicht im Garten von meinem Nachbarn, sondern irgendein anderer Hund macht das, meiner nicht, da bin ich ja immer dabei.
      Aber mein Nachbar sammelt die ganzen Exkremente* immer ein und tut sie dann auf meine Terrasse und behauptet einfach ueberall, dass mein Hund in seinen Garten macht*.
      Jetzt habe ich mir gedacht, wenn ich ihm so einen Beweis vorlegen kann, dass er dann damit aufhoert.“

    „In der Tat kann man eine Kotprobe sogar einem bestimmten Tier zugeordnen, vorausgesetzt, es kann eine Vergleichsprobe geliefert werden. Das sollte ja keine Probleme bereiten. Sie kommen ja an saemtliche Proben ran, an die von Ihrem Hund sowieso, und die aus Nachbars Garten werden ja angeliefert. 😉
    Aber warum wollen Sie die Kosten fuer eine solche Laboranalyse tragen? Ich bin ja nun kein Jurist, aber ich wuerde meinen Nachbarn bitten, sein Tun zu unterlassen.
    Wenn er der Meinung ist, dass es sich um die Hinterlassenschaften Ihres Hundes handelt, soll er juristische Schritte gegen Sie einleiten, aber keine Selbstjustiz ausueben. Gleichzeitig koennen Sie ihn bei der Gelegenheit darueber informieren, dass Sie in diesem Fall gerne bereit sind, auf seine Kosten eine entsprechende Untersuchung zu Ihrer Rehabilitation in Auftrag zu geben.“

Hach, Mandy hat schon recht, ich haette die letzten Saetze streichen und statt dessen darauf hinweisen sollen, dass wir eine entsprechende Laboruntersuchung gerne veranlassen. Das haette dann so ausgesehen:


    „Aber warum wollen Sie die Kosten fuer eine solche Laboranalyse tragen? Ich bin ja nun kein Jurist, aber ich wuerde meinen Nachbarn bitten, sein Tun zu unterlassen.
    Wenn er der Meinung ist, dass es sich um die Hinterlassenschaften Ihres Hundes handelt, soll er juristische Schritte gegen Sie einleiten, aber keine Selbstjustiz ausueben. Gleichzeitig koennen Sie ihn bei der Gelegenheit darueber informieren, dass Sie in diesem Fall gerne bereit sind, auf seine Kosten eine entsprechende Untersuchung zu Ihrer Rehabilitation in Auftrag zu geben.

    Diese Untersuchung koennen wir gerne fuer Sie veranlassen. Soll ich Ihnen schon einmal die Proberoehrchen zukommen lassen? Den nicht unerheblichen Betrag ueberweisen Sie bitte vorher auf unser Konto.“

Oder aber ich haette schon am Anfang des Gespraechs darauf hinweisen sollen, dass wir solcherlei Beratungen nur gegen Bezahlung anbieten.

Ja, Mandy hat schon recht, aber sie selbst haette es genauso gemacht, wie ich. 😉

*die mit einem * versehenen Woerter bitte jeweils durch ein ordinaeres Sch…-Wort ersetzen 😉

Kackende Hunde werden erschossen

Irgendwo in den umliegenden Haeusern sitzt er mit geladenem und entsicherten Praezisionsgewehr hinter dem spaltbreit geoeffnetem Dachfenster und wartet auf den Delinquenten. Wenn sich ein Verdaechtiger dem 25×1,25m grossem Wegrandbereich naehert, dessen Rasen von dem Sniper kunstgerecht und voller Leidenschaft beschnitten wird, beginnt sein Herz heftiger zu schlagen, sein Zeigefinger bewegt sich vorsichtig, ganz behutsam, bis er den kalten Stahl des Abzug spuert. Er hat eine Laserpoint-Visierung auf der Waffe montiert, eingeschossen ist sie auf exakt 57 Meter. 56 Meter betraegt die Entfernung zwischen Zieloptik und Strassenrand, er hat sie mit einer Maurerschnur ausgemessen, einen Meter hat er hinzugerechnet, weil er die meisten Schisse naeher am Acker-, als am Wegesrand festgestellt hat.

Seine kleine Rasenflaeche ist eine gepflegte Kleinstinsel zwischen Stoppelfeld und staubigem Weg, rund um die von ihm gehaetschelte Enklave aber herrscht Wildwuchs. Schwer faellt es ihm, diesen zu tolerieren und gerade deshalb nimmt er die Verantwortung fuer sein Kleinod todernst.

An der Drehbank in seinem kleinen Kellerraum hat er einen Schalldaempfer mit Innengewinde gebaut, die Anleitung dazu hat er im Internet gefunden, legal kaufen konnte er den Knallschlucker in Deutschland nicht. Auch das Aufnahmegewinde an der Laufmuendung hat er selbst geschnitten.

Fuer seine 223. Remington beschaffte er sich auf Umwegen spezielle Subsonic-Munition. Er weiss alles ganz genau, ihm kann man nichts mehr vormachen. Er weiss, der Schalldaempfer kann den Muendungsknall nur auffangen, wenn die Geschossgeschwindigkeit beim Verlassen des Laufs unterhalb der Schallgeschwindigkeit von 343.42 m/s bei +20.0 °C liegt.

„Nun mach schon, wag es, du wirst schon sehen, was du davon hast. Glaub mir, das wird dein letzter Schiss!“, beschwoert der Scharfschuetze lautlos sein Opfer.

Durch das vollverguetete Zeiss-Zielfernrohr mit 6-facher Vergroesserung sieht er den roten Laserpunkt auf den hellen Haaren tanzen, aber noch gibt es keinen Grund zur Selbstjustiz. Die fuerchterliche Tat, die Tat, fuer die er oeffentlich und fuer jeden sichtbar die Todesstrafe verkuendet hat, ist noch nicht geschehen. Sein Herz pocht jetzt beinahe schmerzhaft laut, er kann hoeren, wie das Blut durch die Halsschlagader gepeitscht wird. Aber er kann warten, er hat Zeit…

„Komm weiter, Harro!“ ruft Frau Seewein, Harro pinkelt noch schnell an den Pfahl, der das Schild mit der Todesstrafenandrohung traegt und…

…laeuft hinter Frau Seewein her.

Pinkeln gilt nicht!


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