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Tierheilpraktikertage in Hannover

Heute moechte ich euch den Inhalt einer bemerkenswerten Vorlesung des Biologen Klaus-Rainer Toellner* zusammenfassen, der ich am 20.Maerz auf dem 12. Tierheilpraktikerkongress des VDT in der Paracelsusschule Hannover lauschen durfte. Da ich kein Script mehr ergattern konnte, schreibe ich ein Gedaechtnissprotokoll nieder.

*Herr Toellner ist Mitgesellschafter der Firma PerNaturam, deren Produkte wir -unter anderen- aus Ueberzeugung in unserem Shop anbieten.

Der Seminartitel war:
Giardieninfektionen, Ursachen und Therapiemöglichkeiten
ein Titel, der den Hoersaal bis auf den letzten Platz fuellte, Giardien sind „in“. 😉

Herr Toellner nutzte die Gelegenheit, seine Auffassung von Gesundheit darzustellen, die sich grundlegend von der der Medizin und Pharmaindustrie unterscheidet. Er zeigte auf, wie sehr deren Gehirnwaesche bereits Einfluss auf unser taegliches Leben erwirkt hat. Und er warnte uns, die Tierheilpraktiker, diesem Wahnsinn zu folgen.

Wovon ist die Rede? Nun, Woerter koennen viel aussagen.

Schmarotzer, Parasiten, vernichten, bekaempfen, Schaedling, Unkraut, Krankheitserreger, Antibiotikum, die Liste liesse sich beliebig fortsetzen. Allen diesen Woertern ist gemein, dass sie uns suggerieren, was in der Medizin tagtaeglich praktiziert wird. Feinde muessen vernichtet werden.

Mittels moderner Diagnosemethoden werden „Erreger“ gefunden und schon haben wir ein krankes Tier vor uns. Nur die Eliminierung dieses „Erregers“ verspricht Heilung, der „Erreger“ der Krankheit muss bekaempft werden.

Wie sieht es denn in der Praxis aus? Die Medizin greift mit den entsprechenden Pharmaka in den labilen Prozess der Gleichgewichtsfindung, den wir Leben nennen ein, anstatt dafuer zu sorgen, dass eben dieses Gleichgewicht wieder hergestellt wird. Die ganzheitliche Betrachtung dessen, was wir als gesunden Organismus ansehen koennen, ist vollkommen verloren gegangen.

Bakterien, Wuermer, Einzeller, Pilze, sie alle werden mit chemischen Keulen bekaempft. Und der Tierbesitzer ist offensichtlich bereit zu akzeptieren, dass dies fast immer mit eigentlich unerwuenschten Nebenwirkungen einhergeht.

Aber: „Wer Krieg fuehrt, kann kein Heiler sein!“

Wir Tierheilpraktiker sollten uns an diesem Krieg nicht beteiligen, sehen wir doch fast taeglich, dass auf diese Weise wirkliche Heilung nicht gewonnen wird. Im Gegenteil wird durch den Krieg gegen die „Erreger“ das symbiotische Gleichgewicht immer mehr gestoert.

Ganzheitliche Ansatzpunkte haben wir in reichem Mass.

Grundlage fuer eine stabile Gesundheit ist eine ausgewogene, natuerliche und artgerechte Ernaehrung. Gerade hier sind wir Tierhalter seit Jahrzehnten auf dem Holzweg. Der Futtermittelindustrie ist es gelungen, Panik unter den fuersorglichen Menschen zu schueren. Panik, dass sie die ihnen zum Schutz befohlenen Tiere ploetzlich nicht mehr gesund ernaehren koennen.

Panik macht verantwortungslos! In Panik gibt man die Verantwortung an andere ab! Ob diese immer zum Wohl unserer Tiere handeln, ist mehr als fragwuerdig!

Auch wenn die Gesundheit schon aus dem Lot geraten ist, sollte eine ausgewogene Ernaehrung Prioritaet haben. Zusaetzlich koennen dann unterstuetzende Naturpraeparate eingesetzt werden. Defizite sollten ausgeglichen werden. Auch wildlebende Tiere ergaenzen ihre Nahrung nach Bedarf aus dem, was die Natur ihnen bietet. Sie nutzen Heilpflanzen, die sie in ihrem natuerlich erhaltenem Lebensraum finden.

Wie Toellner sagt: „Die Natur weiss den Weg!“

Bescheiden, wie er ist, stellt er zum Ende seines Vortrags die Produkte vor, die bei PerNaturam produziert werden, um Parasiten den Aufenthalt im Darm unattraktiv zu machen.

Fazit:

Tiere, die ausgewogen ernaehrt und artgerecht gehalten werden, koennen durchaus mit sogenannten Krankheitserregern und Parasiten leben, ohne krank zu werden.

Wird die pharmazeutische Keule schon bei der geringsten feststellbaren Kontaminierung eingesetzt, besteht nicht nur Gefahr durch die chemischen Mittel, die in den Organismus gegeben werden. Auch das durch Symbiose gefestigte Gleichgewicht aller Mikroorganismen wird gestoert.

Vorbeugung ist die beste Art der Gesunderhaltung.

Behandlung sollte nicht darauf zielen, zu zerstoeren, sondern aufzubauen.

Einschraenkungen bei Nahrungsergaenzungsmitteln?

Vorangegangene Artikel zum gleichen Thema:

Europaeische Nahrungsergaenzungsmittelrichtlinie (2002/46/EC)
Verbot von Naturheilmitteln und Homoeopathie?

Definitiv scheint es so zu sein, dass homoeopathische Mittel nicht von einer Aenderung betroffen sind. Die Deutsche Homoeopathie Union (DHU) schrieb mir schon Entsprechendes per e-Mail und ein Rundschreiben, von Mandys Verband, dem FNT, bestaerkte dieses noch einmal. Der FNT beruft sich dort auch auf eine Stellungnahme der Firma Heel. Unten findet ihr die wichtigsten Stellen aus dem Rundschreiben als Zitat:

    (…) Nach einigen Recherchen und unter Zusammenarbeit mit der Firma Heel kann ich euch davon in Kenntnis setzen, dass es sich hierbei wieder um reine „Panikmache“ unter den Tierheilpraktikern handelt.

    Der Gesetzentwurf bezieht sich – wie die Bezeichnung „Codex alimentarius“
    eigentlich auch schon besagt, nur auf Nahrungsergänzungsmittel. Hier soll
    die Höhe der Gesamtmenge an Inhaltsstoffen begrenzt werden. Dies bezieht
    sich in erster Linie auf frei verkäuftliche Vitaminpräparate etc. (…)

Obwohl, auch die homoeopathischen Mittel betreffend hat es schon in der Vergangenheit Einschraenkungen gegeben. So ist zum Beispiel Opium in D6 nicht in deutschen Apotheken zu bekommen, da bis zur D23 noch Opium in stofflicher Form in den Arzneien nachweisbar ist -und das geht natuerlich nicht!

Das waere eine Schlagzeile:

    Tierheilpraktiker fuehrte Chinchilla in Opiumabhaengigkeit.

    Tier wurde in Suchtklinik eingewiesen, Aerzte hoffen, dass es der jugendlichen Chinchilladame, die aus geordneten Verhaeltnissen stammt, nach einem mehrmonatigen Aufenthalt in der Spezialklinik moeglich sein wird, wieder ein geordnetes Leben ohne Drogen zu fuehren.

Bleibt die Frage, was hinsichtlich der Nahrungsergaenzungsmittel geplant ist.

Wenn es nur darum geht, den Gehalt an synthetischen Vitaminen in freiverkaeuflichen Pillen zu beschraenken, so habe ich nichts gegen diese Massnahme.

Es gibt aber auch andere, als Nahrungsergaenzungsmittel deklarierte Praeparate, um die es mir Leid taete.

Nehmen wir ein Beispiel:

Die Besitzerin einer 5-jaehrigen Westfalenstute kam zu mir, um mich um Rat zu fragen. Die Stute hatte eine Harnwegsinfektion, mit starken Schmerzen verbunden, so stark, dass sie in ihrer Not die Boxenwand beinahe zertruemmert hatte. Der herbeigerufene Tierarzt verordnete 12 Ampullen eines Antibiotikums, das auch schnell Wirkung zeigte.

Allerdings, und das war der Grund fuer ihre Anfrage, zeigten sich die Beschwerden, kaum dass 10 Tage vergangen waren, erneut, wieder traten die Schmerzen auf, staendig musste die Stute kleine Mengen Urin absetzen, die Situation wiederholte sich.

„Gibt es da nichts Natuerliches, Beerentrauben oder so?“

Gibt es!

Ein Hersteller von natuerlichen Nahrungsergaenzungsmitteln fuer Tiere bietet in einem seiner Produkte eine spezielle Kombination von Kraeutern an, die genau auf diese Probleme zugeschnitten ist. Mit diesem Produkt habe ich schon Dutzende von Malen erfolgreich gearbeitet. Ich verordnete es fuer einen Zeitraum von drei Wochen und bereits am zweiten Tag waren die Beschwerden verschwunden. Sie hielt den Behandlungszeitraum ein und die Probleme tauchten danach nicht wieder auf.

Fuer mich liegt die Betonung auf natuerlich, mir geht es um natuerliche Inhaltsstoffe, in diesem Fall um Kraeuter, die das Tier in seinem eigentlichen Lebensraum finden wuerde. Die Natur wuerde sie zur Verfuegung stellen, unter der Obhut des Menschen werden sie ihm vorenthalten.

-Gibt’s hier nicht!

Das Tier MUSS das einnehmen, was die Pharmaindustrie beschliesst, dass es einnehmen MUSS.

Wenn nun auch noch verfuegt wird, dass es nur noch pharmazeutische Industrieprodukte einnehmen DARF, stimmt etwas nicht mehr mit unserem Tiergesundheitssystem. Wir sehen es als Tierheilpraktiker als unsere Pflicht an, die Gesundheit der Tiere auf natuerliche Art und Weise zu unterstuetzen und wiederherzustellen. Es waere eine Katastrophe, wenn diese Moeglichkeiten beschnitten wuerden, damit sich Pharmakonzerne auf Kosten der Tiergesundheit bereichern koennen.

In den naechsten Tagen werde ich eine Anfrage mit der Bitte um Stellungnahme an die uns bekannten Hersteller von Nahrungsergaenzern fuer Tiere stellen und hoffe, dass sie sich mit dem Thema schon befasst haben und etwas zur Aufklaerung beitragen koennen.

Tierheilpraktiker vs. Tierarzt!?

Da will ich mal gleich zu Beginn versuchen, ein paar Kommentare aus euch verehrten, wenn auch noch wenigen Lesern zu locken.

Das Thema: Tierheilpraktiker vs. Tierarzt!?

Hier scheinen tatsaechlich zwei Ideologien aufeinander zu prallen. Tierheilpraktiker wettern gegen die Schulmedizin, Tieraerzte bezeichnen die Therapiemethoden der THP als unwissenschaftlich und stellen ihre Wirksamkeit in Frage.

Bei den Angehoerigen beider Berufe gibt es Koenner und Dilettanten, Berufene und Jobber.

Tieraerzte haben hervorragende Diagnosemethoden und -geraete zur Verfuegung, unter ihnen gibt es handwerklich versierte Chirurgen, ihnen stehen Medikamente der Pharmaindustrie zur Verfuegung und sie duerfen Tieren aktive Sterbehilfe leisten. -Und gehen hoffentlich verantwortungsbewusst mit ihren Moeglichkeiten um.

Tierheilpraktiker sollten mit einer eher ganzheitlichen Sichtweise an die Ausloeser einer Erkrankung herangehen. Ihnen liegt nicht daran, nur moeglichst schnell die Symptome zu beseitigen, sondern mittel- bis langfristig eine Heilung durch Beseitigung der krank machenden Ursachen herbei zu fuehren.

Welche Erfahrungen habt ihr mit Tieraerzten, Tierheilpraktikern, oder gar mit unserer Praxis gemacht?


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