Posts Tagged 'Juckreiz'

Menschenversuche

Frau Schöndorf kommt zu uns, weil sie eine Frage hat, ausgelöst durch einen unfreiwilligen Selbstversuch ihres Mannes.

Sie hatte vor Tagen nach dem Einkauf im Supermarkt noch kurz auf eine Tasse Kaffee ihre Freundin besucht, eine professionelle Hundefrisörin mit eigenem Groomersalon. Natürlich kam das Gespräch von Öchsken auf Stöcksken, also von Kinder Männererziehung auf Hundepflege und schließlich trug sie eine Flasche Hundeshampoo zusammen mit den wärmsten Empfehlungen der Freundin zum Auto, legte sie zu den anderen Einkäufen und schleppte zu Hause alles in die Küche.

Dort übernahm die wohlgeratene Tochter die weitere Verteilung auf die entspechenden Lagerorte: Kühlschrank, Speisekammer, Waschküche, Badezimmer etc.

Am nächsten Morgen um halb sieben in der Früh erlebte sie Ihren Mann lautstark fluchend zuerst im Badezimmer, dann in der ganzen Wohnung umher springend, mit einer kleinen Flasche in der Hand wild fuchtelnd, immer wieder: „Wer hat das in die Dusche gestellt?“ rufend.

Seine Augen brannten und seine gesamte Haut juckte, als hätte er „einen zu heiß gewaschenen Strampelanzug aus kratziger Schafwolle“ an.

Frau Schöndorf fragt nun, ob sie das Shampoo weiter für ihren Hund benutzen dürfe.

Warum fragt sie uns, soll sie doch ihren Mann fragen! 😉

Nee, ernsthaft, es erweitert den Horizont, ab und an mal einen Selbstversuch zu unternehmen. Die beiden Shampoo-Konzentrate, die wir über unsere Praxis und den Online-Shop (siehe oben rechts: „Kommerz“) anbieten, habe ich beide schon zum Haarewaschen im eigenen Badezimmer benutzt und für gut befunden.

Über den Duft könnten Menschen streiten. 😀

Eine Alternative?

Die Halter eines auf Grund allergischer Reaktionen von Juckreiz geplagten Hundes wurden von ihrem Tierarzt vor die Wahl gestellt:

Entweder Kortisonbehandlung oder den Hund weiter leiden lassen.

Was meint ihr, bei wem sie heute für ein ausführliches Beratungsgespräch waren?

Bellas Auge und der Tierarzt II.

Zum 1.Teil

„Machen Sie sowas denn auch?“ Eine bange Frage, von Herrn Mayer gestellt, gab uns eine Ahnung von dem, was noch kommen sollte.

Ganz klar: Nein!

Dürfen wir nicht, können wir nicht, Operationen sind den Tierärzten vorbehalten, sie sind dafür ausgebildet.

Mit Vehemenz versuchte Herr Mayer uns klar zu machen, dass er nie wieder eine Tierarztpraxis betreten wird. Nach all dem, was er erlebt hat. Und überhaupt, der Tierarzt hätte ja nicht einmal erwähnt, dass seine Bella das Problem mit den Wimpern habe. Und jetzt soll er wieder hin und sie operieren lassen.

„Kommt überhaupt nicht in Frage!“

Wogen glätten, das war jetzt unsere Aufgabe.

Für diesen Tag einigten wir uns zunächst darauf, Bellas Gesamtsituation zu verbessern, d.h. die Bindehautentzündung anzugehen, die Schwellung und die wunden Stellen der Augenumgebung zu behandeln, die verabreichten Medikamente auszuleiten. Bei ihrem nächsten Besuch in unserer Praxis könnten wir dann vielleicht schon genauer sagen, ob unsere Entropium-Diagnose von Bestand sei.

Damit entließen wir die beiden bis zum nächsten Termin.

Zwei Wochen später konnten wir leichte Fortschritte sehen. Die Augenumgebung war nicht mehr wund, aber noch geschwollen und auch die Bindehautentzündung hatte sich gebessert. Immer noch starke Tränenbildung.

Herr Mayer verneint weiterhin eine Operation.

Die nächsten zwei Termine verlaufen ähnlich, inzwischen können wir wieder Haarwachstum um die Augen herum feststellen, die Schwellung ist zurück gegangen, ebenso die Bindehautentzündung. Außerdem hat sich der Zustand der Haut und des Fells wesentlich verbessert. Das rechte Auge tränt nicht mehr, das linke aber unvermindert.

Herr Mayer ist begeistert, lehnt jedoch die bei jedem Besuch angesprochene Operation heftig ab. Er möchte die Entwicklung noch abwarten.

Zeit für uns, Klartext zu reden. Wir erklären Herrn Mayer, dass wir unter diesen Umständen die zukünftige Behandlung ablehnen. Ein schwerer Schritt für uns. Führt die Drohung nicht zum erwünschten Ziel, dass nämlich Bellas Augenlid operiert wird, gerät der Fall aus unserem Sichtfeld, wir verlieren die Kontrolle, zum Nachteil von Bella!

Wir appellieren daher an seine Verantwortung der Hündin gegenüber. Fünf Jahre lang besteht jetzt die Problematik, ein kleiner Eingriff kann sie beseitigen. Bella hat noch viele Jahre vor sich, Jahre, die sie mit gesunden Augen verbringen sollte.

Aber Herr Mayer will nicht zum Tierarzt gehen. Er hat Angst, dort die Fassung zu verlieren. Und ihm fehlt Vertrauen.

Erst als ich vorschlage, ich könne vorab alleine ein Erstgespräch mit einem Tierarzt führen, der solche Operationen durchführt und ihn und Bella sogar zum ersten Besuch in dessen Praxis begleiten, bemerkten wir zaghafte Zustimmung.

Bellas Auge und der Tierarzt

Bella bildet die genetische Vielfalt zahlreicher verschiedener Hunderassen ab. Eine wunderhübsche und ausgesprochen liebenswerte 5-jährige Hündin.

Mit ihr kommt Herr Mayer, ein Mann mittleren Alters. Beide wohnen ganz in der Nähe, ein paar Dörfer weiter. Die Harmonie, die sie verbindet, ist sogleich angenehm spürbar.

Bella lebt seit ihrer Welpheit in der Familie Mayer und wie wir Menschen über Jahrzehnte zum gleichen Hausarzt gehen, so geht auch Bella bei allem, was so anfällt, immer wieder zu ihrem Haustierarzt. Der hatte auch schon Bellas Vorgänger behandelt, Herr Mayer war sein Leben lang nie ohne Hund gewesen. Der letzte musste nach epileptischen Anfällen eingeschläfert werden. Wir merken, dass das tragische Ende dieses Begleiters, das nun immerhin schon länger als fünf Jahre zurückliegt, Herrn Mayer auch heute noch bewegt.

Wir lassen unsere Patientenbesitzer gerne gewähren, lassen sie erzählen, was sie meinen, erzählen zu müssen. Viele Dinge, die wir bei diesen Ausführungen zu hören bekommen, sind später vielleicht wichtiger, als wir jetzt vermuten. Es wäre fahrlässige Dummheit von uns, den Redefluss abzubrechen.

Aber auch die Patienten selbst profitieren davon. Es gibt ihnen Zeit, Vertrauen zu uns und unserem Praxisraum aufzubauen. Wir sehen, wie sie sich bewegen und benehmen. Auch sie erzählen uns in dieser Zeit sehr viel über sich und auch über ihr Verhältnis zu ihrem Menschen.

Bellas gesundheitliche Problematik ist offensichtlich. Ihre Augen tränen massiv. Die Umgebung der Augen ist haarlos, wund und stark geschwollen. Sie ist ständig versucht, mit den Pfoten den peinigenden Juckreiz zu stillen, läßt es aber sein, weil Herrchen es nicht möchte. Sie schließt die Augen, blinzelt ab und an und schmiegt sich an Herrn Mayer.

„Meine Güte, wie lange ist sie denn schon in diesem Zustand?“

Ich muss diese Frage stellen, bevor wir uns einer eingehenderen Untersuchung zuwenden und hoffe, dass unser Gegenüber dies nicht als Anklage auffasst.

Herr Mayer schweigt einen Moment und erzählt uns dann Bellas Krankengeschichte.

Schon im Junghundalter tränten Bellas Augen immer wieder, so dass er in unregelmäßigen Abständen seinen Tierarzt aufsuchte. Der diagnostizierte jedes Mal eine Bindehautentzündung und verordnete eine kortisonhaltige Salbe, die für eine gewisse Zeit Linderung brachte. Die Problematik tauchte zwar immer wieder auf, aber der Tierarzt konnte ja immer wieder helfen!

Vor einem Jahr dann verschlechterte sich Bellas Zustand rapide. Der Juckreiz am linken Auge wurde so stark, dass sie sich die Augenumgebung blutig kratzte.

Jetzt lautete die Diagnose des Tierarztes: Verletzung am Auge mit Bindehautentzündung! Und bei der Behandlung zog er alle Register, die ihm zur Verfügung standen.

Herr Mayer machte alles mit, schließlich wollte er, dass es Bella wieder besser ging. Also trug er Salben auf und gab ihr die verordneten Tabletten. Inzwischen war auch das andere Auge betroffen. Bellas Fell wurde stumpf und sie hatte starken Haarausfall.

„Ein ganzes Arsenal an Medikamenten hatte ich zu Hause!“ (Originaltext Herr Mayer)

Schließlich kamen wunde Stellen am Bauch dazu. Bella lief nur noch mit Kragen herum. Herrn Mayer aber platzte eben dieser. Er war enttäuscht und wütend von und auf den Tierarzt, dem er über Jahre sein Vertrauen geschenkt hatte.

„Und jetzt bin ich bei Ihnen, der sieht mich da nie wieder! Das kann doch nicht wahr sein, dass es ihr trotz Behandlung immer schlechter geht.“

Ich verkniff mir ein: „trotz oder wegen?“ und wir nahmen Bella näher in Augenschein. Ziemlich schnell war uns klar, dass die Ursache des Ganzen bei den Wimpern des linken unteren Augenlids lag. Durch eine leichte Wölbung des Lidrandes nach innen (Entropium) hatten sie wahrscheinlich schon bei der jungen Bella zu Irritationen geführt.

Alles was später an Problemen dazu kam, hatte hier seinen Ursprung und eine kleine Operation hätte schon vor mehreren Jahren Abhilfe schaffen können.

„Machen Sie sowas denn auch?“ Eine bange Frage, von Herrn Mayer gestellt, gab uns eine Ahnung von dem, was noch kommen sollte.

Mal eben

Das Telefon klingelt,

ein verzweifelter Tierbesitzer, manchmal mit einer, anscheinend oder auch nur scheinbar kurz vor dem Versagen stehenden Stimme, berichtet, dass sein Hund, Katze, Pferd, Maus, Sittich oder Hamster, seit geraumer Zeit an fuerchterlichem Juckreiz, Ohrenschmerzen, Durchfall, Haarausfall, Ekzemen, spladderigen Hufen oder Stinkstank leidet und er schon geraspelte Petersilie in die Ohren gesteckt, Hund, Katze, Pferd, Maus, Sittich oder Hamster jeden Tag mit Anti-Schuppen, -Juckreiz, -Flohshampoo gebadet hat, die Hufe abwechselnd in Formaldehyd und Petroleum getaucht und Nahrungsergaenzer jeglicher Art und Herkunft eingesetzt hat.

Diese Massnahmen hat er auf Grund von Ratschlaegen ergriffen, die ihm Oma, Opa, Tante, Freunde, Bekannte oder Nachbarn gegeben haben, die auch einen Hund, Katze, Pferd, Maus, Sittich oder Hamster haben, welche auch schon mal an etwas Aehnlichem wie fuerchterlichem Juckreiz, Ohrenschmerzen, Durchfall, Haarausfall, Ekzemen, spladderigen Hufen oder Stinkstank litten und bei denen das sofort geholfen hat, bei seinem Hund, Katze, Pferd, Maus, Sittich oder Hamster aus -fuer ihn unerklaerlichen Gruenden- aber nicht.

Daraufhin hat er dann einen oder zwei, drei Tieraerzte kontaktiert, die sofort wussten, was zu machen sei. Das hat seinem Hund, Katze, Pferd, Maus, Sittich oder Hamster auch gegen den fuerchterlichen Juckreiz, die Ohrenschmerzen, den Durchfall, den Haarausfall, die Ekzeme, die spladderigen Hufe oder den Stinkstank geholfen, aber jetzt ist das schon wieder da und jetzt haelt er es so langsam nicht mehr aus. (Stimme versagt jetzt anscheinend -bei manchen auch nur scheinbar- vollendst.)

Koennen Sie mir etwas dafuer geben?

Nun geht das los! Jetzt muss ich ihm erklaeren, dass es ueberhaupt gar keinen Sinn macht, ihm am Telefon einen weiteren Behandlungstipp zu geben. Gerade bei solch einem Krankheitsverlauf ist es unabdingbar, das Tier gruendlich zu untersuchen und Ursachenforschung zu betreiben, um dann die optimale Individualtherapie zu veranlassen.

Klar, dass wir das Tier dafuer sehen muessen, entweder in unserer Praxis oder beim Besitzer vor Ort.

Das alles geht nicht mal eben und schon gar nicht am Telefon.

Oftmals stossen wir dabei auf wenig Verstaendnis, ausgedrueckt durch einen mit: „Ach so, ich dachte, …“ beginnenden Satz und es kommt keine Zusammenarbeit zu Stande. -Okay-

Oftmals wird allerdings auch ein Termin vereinbart, wir halten uns zwei Stunden im Terminkalender frei und der Patientenbesitzer mit seinem an fuerchterlichem Juckreiz, Ohrenschmerzen, Durchfall, Haarausfall, Ekzemen oder Stinkstank leidendem Hund, Katze, Maus, Sittich oder Hamster laesst sich ueberhaupt nicht blicken.

Dann kann´s ja wohl soo schlimm nicht gewesen sein!

Oder…?

Aehnliches Thema

Zecken, Floehe und Co.

Was den Zeckenschutz angeht, moechte ich heute noch etwas ausfuehrlicher werden. Im vorigen Artikel „Beweis deiner Liebe“ habe ich schon meine Bedenken gegen chemischen Parasitenkeulen am Beispiel eines zur Zeit auf allen Fernsehkanaelen in der Werbung gezeigtem Spot-on-Praeparats geaeussert.

Allen chemischen Anti-Zecken- und Flohmitteln gemein ist, dass Gifte zum Einsatz kommen, die -nicht nur unserer Meinung nach- mit dem Thema Gesundheit ausgesprochen schlecht vereinbar sind.

Fipronil, das Nervengift, das in dem „Ein wirksamer Beweis deiner Liebe“-Mittel zum Einsatz kommt, hat keine abwehrende Wirkung, d.h. Zecken beissen sehr wohl noch in das Tier werden danach aber durch das Fipronil, das in der Haut eingelagert ist, vergiftet. Allerdings erst nach ein bis zwei Tagen, wie der Hersteller selbst sagt.(Seite 5, letzter Satz) Sieht so ein wirksamer Zeckenschutz aus?

Der Wirkstoff gilt als giftig und umweltgefaehrdend.

Andere Hersteller benutzen ebenfalls Gifte, solche wie Permethrin, das auf Zecken und Floehe schneller toedlich wirkt und nicht bei Welpen und kranken Hunden eingesetzt werden darf, auch nicht bei Hunden, die gerade eine Krankheit hatten und sich in der Gesundungsphase befinden. Nebenwirkungen, die wir feststellen konnten, waren Juckreiz und flaechiger Haarausfall. Fuer Katzen gefaehrlich! Bei der Anwendung nicht essen, trinken und rauchen!

Deltamethrin ist ein Nervengift, das in bestimmten Halsbaendern eingesetzt wird. Es fuehrt bei Zecken zur Laehmung. Es gilt als giftig und umweltgefaehrdend. Gefaehrlich fuer Katzen!

Alle diese Wirkstoffe duerfen nicht mit offenen Hautstellen in Beruehrung kommen, (leider gibt es auch TAe, die diese Anordnung der Hersteller nicht kennen und die Mittel bei einer Flohbissallergie mit offenen Hautstellen verordnen), Kinder duerfen die Tiere nicht anfassen, die Tiere duerfen nicht in oeffentliche Gewaesser, da die Mittel auch Fisch- und Krustentier-toedlich wirken.

Wenn sie denn wenigstens einen 100 %-igen Schutz gewaehrleisten koennten! Aber nicht einmal das ist der Fall. Gerade bei dem „Ein wirksamer Beweis deiner Liebe“-Mittel sind die Beschwerden der Tierbesitzer hinsichtlich mangelhafter Wirksamkeit besonders zahlreich. Also plaziert man mehr Werbung, das erhoeht dennoch die Nachfrage.

Natuerliche wirksame Alternativen gibt es!

Unser Favorit ist das cdVet Abwehrkonzentrat fuer Hunde. Die Wirkung beruht auf einer durch eine Kombination von verschiedenen aetherischen Oelen hervorgerufenen Veraenderung des Hautgeruchs. Bei konsequenter Anwendung (ueber einen Zeitraum von 3 Wochen taeglich, danach 2x pro Woche je nach Hundegroesse 2-6 Tropfen auf verschiedenen, gut durchbluteten Hautstellen auftragen) schuetzt es sehr gut bis gut vor Zecken und Flohbissen. Die Veraenderung des Hautgeruchs ist fuer Menschen kaum wahrnehmbar, obwohl das Konzentrat selbst sehr intensiv riecht.

Sparsam im Verbrauch! Bei einem kleinen Hund (2 Tropfen pro Anwendung) reicht das Flaeschchen fuer 16,90€ ueber einen Zeitraum von 10 Monaten. Bei groesseren Hunden entsprechend kuerzer.

Hunde duerfen bedenkenlos in oeffentlichen Gewaessern schwimmen, da das Produkt ungiftig und nicht umweltgefaehrdend ist. Auch wird die Wirksamkeit dadurch nicht eingeschraenkt.

Es gibt auch cdVet Abwehrkonzentrat mild, speziell fuer Katzen hergestellt.

Wichtig! Weder chemische noch natuerliche Produkte bieten einen 100%-igen Schutz gegen Parasiten.

Fuer das Abwehrkonzentrat von cdVet haben wir unsere Patientenbesitzer gebeten, die Wirksamkeit zu dokumentieren. Im Ergebnis stellten die Tierhalter 0-8 Zecken ueber einen Zeitraum von zwei Monaten fest. Die Huendin, die die 8 Zecken hatte, lebt auf einem Wald- und Wiesengrundstueck und wurde vor der Behandlung von 10-15 Zecken TAEGLICH heimgesucht!

Andere Produkte zur Parasitenabwehr, die wir anbieten, sind:

Anibio Tic-Clip. Unterschiedliche Rueckmeldungen zur Wirksamkeit (von keiner bis 100%-iger Wirkung wird berichtet). Wirkt nur, wenn es durchgehend am Koerper getragen wird.

Melaflon. Muss 14-taegig angewendet werden. Muss nach Regen oder Schwimmen erneut appliziert werden. Hoeherer Verbrauch.

PerNaturam Akasilk. Muss von Kopf bis zum Rutenansatz aufgetragen und ins Fell massiert werden. An 4 Tagen hintereinander wiederholen, danach ein bis zweimal woechentlich anwenden.

Naehere Informationen dazu findet ihr auf unserer Shop-Seite

Ihr entscheidet!

Don Quijote (Quixote, Quichote)

Heute war Stella, eine 13-jaehrige kleine, langhaarige Mischlingshuendin zur Nachuntersuchung bei uns.

Was bisher geschah:

Aus den Unterlagen der Besitzerin ging hervor, dass Stella im Oktober letzten Jahres beim Tierarzt vorgestellt wurde. Dieser diagnostizierte eine Bindehautentzuendung, Ohrenentzuendung und Hautentzuendung. Die Therapie bestand aus einem Breitband-Antibiotikum, einer Ohrspuelung, einem medizinischen Shampoo und einer Wurmkur! Jawoll!

Fuenf Tage spaeter bekam Stella noch ein Spot-On Praeparat gegen Zecken und Milben auf die geplagte Haut. Immer feste druff!

Alles in Allem: Chemie in ihrer ganzen Bandbreite!

Bei der naechsten Vorstellung im November wurde auf Grund der Verschlechterung des Allgemeinzustandes in Verbindung mit dem fortgeschrittenen Alter der Patientin vom Tierarzt eine schlechte Prognose abgegeben und Frauchen der Abschied von Stella nahegelegt.

Mit diesem Urteil wollte sich die Besitzerin nicht zufrieden geben und bat uns um eine Stellungnahme.

Stella zeigte sich uns in der Tat in einem desolaten Zustand, mit hochgradig entzuendeten Augen, eitrigen Ohren, stark entzuendeten Hautbereichen und extremem Juckreiz.

Wir leiteten eine Entgiftungstherapie ein und kuemmerten uns mit einem homoeopathischen Mittel um die Entzuendungen. Zusaetzlich baten wir Stellas Frauchen, sie regelmaessig mit einem, die Haut beruhigenden, Tee zu waschen.

Heute zeigte sich die Besitzerin von Stella sehr erfreut ueber die positive Entwicklung und nahm mit Verwunderung zur Kenntnis, dass die Erwartungen, die wir an den Gesundheitszustand ihres Hundes stellten, noch nicht erfuellt waren.

Noch immer leidet Stella unter leichtem Juckreiz und wir wuerden gerne weiterhin das Immunsystem staerken, sowie den Reinigungsprozess fortsetzen.

Natuerlich entscheidet der Tierbesitzer ueber die durchzufuehrenden Massnahmen, aber wenn ich Saetze zu hoeren bekomme, die mit: „Meinen Sie denn wirklich, dass das noch sinnvoll ist, …“ beginnen, kann ich mich immer nur schwer beherrschen.

1. Hat jedes Tier in jedem Alter das Recht auf Gesundheit.
2. Macht es einen gewaltigen Unterschied, ob wir diverse, sich ergaenzende Massnahmen treffen, um die Selbstheilungskraefte zu mobilisieren, oder ob zahlreiche pharmazeutische Mittel gegeben werden, um immer neu auftauchende Symptome zu unterdruecken.

Gut, Stellas Besitzerin ueberlegt sich das noch in den naechsten Tagen.

Gar nicht abbringen laesst sie sich uebrigens von dem Trockenfutter, dass ihr ausgerechnet der oben schon erwaehnte Tierarzt empfohlen hatte, eins mit diversen Zuckern, diversen Zusatzstoffen und einer Riesenmenge an synthetischen Vitaminen.

Don Quijote hatte es schon nicht leicht, aber vergleicht das mal mit dem Kampf von Tierheilpraktikern gegen ihre speziellen Windmuehlen.

Sommerekzem

Nein, der Artlikel kommt nicht zur falschen Jahreszeit!

Pferdebesitzer, die einen oder sogar mehrere Sommerekzemer haben, sind oft der Verzweiflung nahe. Was haben sie nicht alles versucht, um ihren Pferden oder Ponys den quaelenden Juckreiz zu nehmen, sie daran zu hindern, sich staendig zu scheuern, sie vor den Kriebelmuecken zu schuetzen und den wunden Hautstellen Heilung zu bringen. Sie setzen Ekzemerdecken und Maulkoerbe ein, kortsonhaltige Salben und Insektengift. Saemtliche Anwendungen haben nicht selten bereits mehrere Tausend Euro gekostet. Die total verunsicherten Pferdebesitzer, die bisher nirgendwo Besserung fuer ihr Tier erfuhren, sind dazu uebergegangen, sich in Foren zu belesen, haben sich auf Anraten der dort Schreibenden dieses und jenes Wundermittel – gerne auch aus Amerika – gekauft und sich Infos aus Pferderatgebermagazinen angeeignet.

Auch wir haben uns Fragen gestellt, deren Beantwortung uns zum Ursprung des Gesundheitsproblems fuehrt.

Warum haben nicht alle Pferde auf der Weide die gleichen Probleme, wenn doch die Kriebelmuecken die Ausloeser sind und alle Pferde erreichen koennen?
Es gibt Pferde, die empfindlicher auf die Bisse der Muecken reagieren, als andere. Und es gibt Pferde, die kaum gebissen werden.

Warum wirken einige Pferde attraktiver auf die Muecken, als andere?
Weil sie, bedingt durch die Entgiftung ueber die Haut, anziehendere Ausduenstungen haben.

Warum Entgiftung ueber die Haut?
Weil die eigentlichen Entgiftungsorgane ihre Arbeitskapazitaetsgrenzen erreicht haben, sucht sich der Organismus die Haut als zusaetzliches Entgiftungsorgan.

Da kommt ein ganzer Fragen-Katalog zusammen, der uns schliesslich die eigentlichen Ursachen zeigt und uns einen Behandlungsweg beschreiten laesst, der langfristig zu einem gesunden Pferd fuehrt.

Wir beginnen mit einer einmonatigen Darmreinigungskur, mit der wir Verschlackungen beseitigen, auf denen unerwuenschte Mikroorganismen leben, deren Ausscheidungsprodukte eine erhebliche Belastung fuer die Entgiftungsorgane darstellen. Gleichzeitig versorgen wir das Pferd mit einem Komplex aus natuerlichen Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen, sowie mit essentiellen Fettsaeuren aus hochwertigen Oelen. Alle synthetischen Zusatzstoffe werden weggelassen, ebenso hohe Kraftfuttergaben. Weniger wird jetzt besser aufgenommen und ist, gesundheitlich gesehen, mehr.
Danach folgt eine Entgiftungskur, die ueber drei Monate verabreicht wird. Gleichzeitig werden Leber und Nieren gestaerkt.

Diese Kuren sollten vor dem Beginn der Weidesaison abgeschlossen sein, damit wir das Pferd mit einer ganzheitlich optimierten Kondition nach und nach an das frische Gras gewoehnen koennen.
Waehrend der Weidesaison koennen wir ueberschuessiges Eiweiss bereits im Verdauungstrakt binden und damit eine erhoehte Toxinbelastung der Leber vermeiden.

Ihr seht also, dass wir kein Wundermittel haben, das man in das Pferd reingibt oder draufschmiert und es ist gesund! Zack!
Aber in der ueberwiegenden Zahl der Faelle erreichen wir, je nachdem, wie lange das Pferd schon Ekzemer ist, im ersten Jahr eine wesentliche Besserung der Beschwerden, der Juckreiz tritt spaeter im Jahr auf, ist deutlich verringert, die Wundstellen sind kleiner. Bei Ekzemern mit leichten Beschwerden sind oftmals bereits in der, der Behandlung folgenden Sommersaison keine Symptome mehr erkennbar, vor allem, wenn wir zusaetzlich mit der Horizontal-Therapie arbeiten durften.

Wichtig! Wie ihr bemerkt habt, sind wir sehr vorsichtig mit unseren Aeusserungen, die Heilungschancen betreffend. Das liegt daran, dass es schlichtweg untersagt und mit der Berufsethik nicht vereinbar ist, Heilungsversprechen zu geben. Geht auch gar nicht! Jedes Individuum ist anders, reagiert anders, lebt in einer anderen Umgebung und meistens haben wir nicht einmal die Moeglichkeit, die Gabe von verordneten Mitteln zu verfolgen, geschweige denn, zu kontrollieren, ob den Patienten noch zusaetzliche Mittel, die den von uns verordneten entgegenwirken, verabreicht werden.
Leitfrage fuer die Wahl unserer Therapien ist: „Was wuerden wir tun, wenn es unser eigenes Tier waere?“ So tun wir immer unser Bestes.
Natuerlich! Fuer jedes Tier!
Und noch etwas muss gesagt werden: Wir bieten keine Ferndiagnosen und Fernbehandlungen an. Auch keine Therapievorschläge ueber das Internet.
Dieses Blog dient lediglich der Information und soll einen Diskussionsanreiz bieten.

NACHTRAG:

Oliver hat in seinem Blog „Die Pferde Weide“ einen lesenswerten Artikel ueber Hautkrankheiten bei Pferden geschrieben.

Odyssee

Allergien spielen in der heutigen Zeit als zu den Zivilisationskrankheiten gehoerende Gesundheitsbeeintraechtigungen eine zunehmend dramatische Rolle, sowohl beim Menschen, wie auch beim Tier. Weit mehr als die Haelfte aller bei uns vorgestellten Hunde leidet darunter und ihr Leidensweg fuehrte sie oftmals ueber Jahre von einer Tierarztpraxis zur anderen, sie haben alle moeglichen und unmoeglichen Behandlungsmethoden hinter sich, wurden mit Kortison und Antibiotika, inneren und aeusseren Parasitengiften behandelt, sie haben zahlreiche Futterumstellungen hinter sich und gelten schliesslich als schulmedizinisch austherapiert. Die meisten Tierbesitzer stimmen dann schweren Herzens ihrem Tierarzt zu, der ihnen vorschlaegt, den Hund endlich von seinem Leiden zu erloesen. Ich moechte nicht wirklich wissen, fuer wie viele Hausgenossen die Odyssee ein solches Ende nahm.

Einige landen auch bei uns, weil die Besitzer der Meinung sind, dass ein letzter Versuch mit einer Tierheilpraxis jetzt ja auch nicht mehr schaden kann.

Ein solcher Kandidat ist „Jumper“, ein fast drei Jahre alter Labradorruede, dessen erste Symptome schon vor zwei Jahren auftraten. Seine Besitzer haben sich entschlossen, ihn fuer die Therapie bei uns zu lassen.
Er war wirklich in einem schlimmen Zustand, trotz reichlicher Futtergaben abgemagert, verstroemte er einen ausgesprochen unangenehmen Geruch und litt unter quaelendem Juckreiz. Seine Haut schuppig mit entzuendeten Stellen, an den Seiten fast kahl.
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Wir stellten abermals sein Futter um, arbeiteten mit einer Kraeutertherapie an der Entgiftung des Organismus, brachten den gestoerten Stoffwechsel ins Gleichgewicht, foerderten das Immunsystem und unterstuetzten den gesamten Gesundungsprozess mit der Horizontal-Therapie. Die HT beschleunigte in diesem Fall insbesondere die Entgiftung und regulierte den Stoffwechsel.

Am 28.12., also gestern, ist dieses Foto entstanden.
Jumper2
Heute besteht immer noch ein leichter Juckreiz, der aber nicht mehr zwanghaft ist, auch sind die Haare noch nicht vollstaendig wieder nachgewachsen, wir sind aber insgesamt sehr zufrieden und die Besitzer hoffentlich auch, wenn sie ihren Hund demnaechst wieder zu sich nehmen.

Anmerkung: Es gibt Faelle, in denen es sinnvoll erscheint, das Tier stationaer bei uns behandeln zu lassen, z.B. wenn der Wohnort des Tierbesitzers zu weit von unserer Praxis entfernt ist und wir taegliche Behandlungen vornehmen muessen, wie bei der Horizontal-Therapie. Auch kann es sein, dass wir uns mit unserer Therapie erst an das Tier heran tasten muessen, Reaktionen beobachten muessen, bevor wir die Dosierung eines bestimmten Mittels festlegen koennen. Ebenso kann es sein, dass es dem Besitzer nicht moeglich ist, sich die notwendige Zeit fuer das Tier zu nehmen. Wenn es sich um ein vertraegliches Tier handelt – es sollte nicht aggressiv gegen unseren Django, unsere Wohnungseinrichtung und uns selbst sein – wird es waehrend seines Aufenthalts bei uns in unsere Hausgemeinschaft aufgenommen.
Es muss ja nicht gleich Liebe sein. 😉
Keine Liebe
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