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Fühl den Wolf

Gefunden bei einem Online-Auktionshaus:

– Elektrischer Fleischwolf mit großem Trichter für sicheres und einfaches befühlen.-

Weil Django sich beim Fressen lieber an großen Stücken labt, fällt es mir schwer, ihm weitere gesunde Zutaten unter zu mischen. Für Gemüse im Napf hat er nur verächtliche Blicke und rümpft hochnäsig die gerunzelte Nase.

Wenn ich aber hin und wieder fleischige und vegetarische Bestandteile gemeinsam durch einen Fleischwolf schicke, kann ich ihn vielleicht überlisten. 😉

Den oben beschriebenen Wolf darf ich ruhig auch mal gefahrlos streicheln.

Den nehme ich! 🙂

Fertigfutter vs. Barfen

Die Fertigfuttermittelindustrie suggeriert den Tierhaltern erfolgreich, dass es ohne ihre Produkte unmoeglich ist, Tiere gesund zu ernaehren.
Am Beispiel Hundefutter, das den zweitgroessten Anteil (nach Katzenfutter) am Heimtierfuttermarkt hat, werde ich versuchen, auch zu diesem Thema einige Denkanstoesse zu geben.

Wie bei jeder Tierart kommt man auch beim Hund der optimalen Fuetterung am naechsten, wenn man sich vorurteilsfrei ansieht, wie sich seine wildlebenden Verwandten ernaehren.

Wolf bzw. Wolfsrudel reisst Wildtier und frisst davon soviel, wie fuer jedes einzelne Mitglied moeglich ist. Der Riss beginnt am Bauch, weil es dort am einfachsten ist, an die vielseitigen Bestandteile der Nahrungsquelle Wildtier heranzukommen, nicht zwangslaeufig, um zuerst den gesamten Mageninhalt zu verspeisen. Gefressen wird ALLES, was da ist: saemtliche Innereien, damit auch Magen- und Darminhalt, Haut, Haare, Knorpel, Knochen, Blut und natuerlich auch Muskelfleisch.
Aber die Ernaehrung besteht nicht nur aus frisch erbeuteten Tieren, sondern auch aus verendet aufgefundenen, also aus Aas. Ebenso gehoeren Kraeuter und Beeren, nicht nur in Notzeiten, zu den Nahrungsquellen.
Daran aenderte sich auch nichts Wesentliches, nachdem die ersten Hunde den Menschen begleiteten. Sie bekamen das, was die Menschen ihnen von der Beute uebrig liessen, ansonsten blieben sie Selbstversorger.

Erst seit ein paar Jahrzehnten gibt es Fertigfutter, entweder als Trocken- oder als Dosenfutter, ein enormer Markt ist entstanden.
Gesamtumsatz Heimtierfutter im Jahr 2005: 2.289.000.000,00 EURO
davon Hundefutter: 948.000,00 EURO
(Quelle: Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V.)

Trotz aller Versprechen der Futtermittelkonzerne, sie haetten die optimale Fuetterungsloesung in ihren Tueten und Dosen, werden unsere Hunde – und nicht nur die Hunde bestimmter Rassen, sondern auch Mischlinge der unterschiedlichsten Couleur – immer oefter mit Allergien, Krebs und anderen Zivilisationskrankheiten vorstellig. Wieso nur, wenn doch die Fuetterung – sogar wissenschaftlich abgesichert – so gesund ist!? 😉
Tatsache ist, dass Futtermittel, die eine ellenlange Liste an chemischen Zusatzstoffen beinhalten, nicht einer natuerlichen Hundefuetterung entsprechen. Aromastoffe, kuenstliche Vitamine, Konservierungsstoffe, Antioxydantien, Zucker, Farbstoffe und Unmengen an Getreide gehoeren nicht ins Hundefutter. Das kann mir auch die raffinierteste und bestproduzierte Werbung nicht verkaufen. Schlimm an der ganzen Geschaeftemacherei ist auch, dass der Gesetzgeber den Produzenten gestattet, den Verbraucher mit zweifelhaften Aussagen zu vergackeiern.
Beispiel: „Mit Lamm“ heisst lediglich, dass mindestens 4% Lammbestandteile (nicht Lammfleisch) im Futter enthalten sein muessen. Ueberhaupt ist es kaum noch ohne Intensivschulung moeglich, die Sprache der Etiketten zu entschluesseln.
Guter Rat ist schwer zu geben. Buntes Billigstfutter in farbenkraeftig etikettierten Tueten oder Dosen, mehrere Jahre haltbar, spricht nicht gerade fuer artgerechte, naturnahe Fuetterung. Andererseits kann man sich auch nicht darauf verlassen, dass das teuerste „Premiumfutter“ auch das beste ist.
Sicherlich ein guter Tipp ist es, sich mal das Buch von Hans-Ulrich Grimm: „Katzen würden Mäuse kaufen“ durchzulesen.

Immer mehr Tierbesitzer uebernehmen selbst die Verantwortung, haben kein Vertrauen mehr in die Versprechungen der Futterproduzenten und steigen um auf B.A.R.F. (Biologisch Artgerechte Rohkost Fuetterung) Die Futtermittelindustrie reagiert inzwischen immer haeufiger darauf und lanziert Pressemitteilungen gegen die Gefahren der Rohfuetterung und selbst der ansonsten von mir seit Jahren sehr geschaetzte „Spiegel“ laesst seinen polemischen und mit keinerlei fachlichem Verstand gesegneten Schreiberling einen Artikel auf dem Niveau von Privatfernsehens „Exkluplosiv“ veroeffentlichen. Ich glaube, die Ueberschrift hiess: „Alarm im Futternapf“, auf jeden Fall erschien er in der Rubrik: „Wissenschaft“ 😕
Eine andere Moeglichkeit, die Rohfuetterung unattraktiv zu machen, ist, sie als hochkompliziert darzustellen und mit zahlreichen Tabellen zu beweisen, dass es einem normal sterblichem Hundehalter unmoeglich ist, seinen Hund auf diese Art und Weise zu ernaehren.

Meine Meinung zum Thema duerfte klar geworden sein:
Fuettert eure Hunde so natuerlich wie nur irgend moeglich. Ca. 30% pueriertes Gemuese, Salat und Obst, ca. 70% Fleisch, Innereien, Knorpel, Pansen, Blaettermagen und Knochen von allen Tieren ausser von Schweinen, ab und zu einen Loeffel gutes Oel und auch mal ein rohes Ei mit Schale.
Wenn ihr euch mit dem Barfen absolut und gar nicht anfreunden koennt, versucht unter allen Umstaenden ein Fertigfutter zu finden, dass naturnah und artgerecht ist.

Nein, ich habe keine Angst, eines Tages ohne Patienten dazustehn.

Vrohlick, Witzkatz, Schlappi, Petigitt Prall, Teuernupa, Hoells, Jovial Karnin und Konsorten werden auch weiterhin ihr Bestes geben, damit das nicht passiert.

Nachtrag: siehe auch: Alarm im Napf


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