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Mobile Reptilienausstellung

Heute wollten wir in die „Faszinierende Welt der Reptilien, Spinnen, Insekten und Amphibien“ eintauchen, die sich an diesem Wochenende in Nienburg praesentierte.

Im Wesersaal angekommen, bezahlten Mandy und ich je 7€ fuer uns Erwachsene, fuer Kinder ab 3 Jahren mussten wir nur den ermaessigten Preis von 6€ berappen.

Danach nichts wie rein in den Saal mit Dschungelsoundbeschallung und zahlreichen Terrarien. Bildung ist angesagt!

Zuerst gibt es Insekten zu sehen. Stabheuschrecken steht auf dem beigestellten Schild, sowie ein paar Informationen ueber die Nahrung und das Vorkommen. Daneben ein Terrarium, ebenfalls mit Stabheuschrecken, die allerdings ganz anders aussehen, als die ersten. Wissenschaftlicher Name? Fehlanzeige!

So geht es weiter, eine Gespenstschrecke im naechsten Terrarium, Wandelnde Blaetter ohne Gattungsbezeichnung in einem weiteren.

Sicherlich ist es zu dieser Jahreszeit nicht leicht, vital gruene Brombeerblaetter zu finden, das wissen wir nur zu gut. Uns ist es moeglich, unsere Insekten mit frischen Blaettern zu versorgen, den Betreibern einer kommerziellen Ausstellung sollte es ebenfalls keine unueberwindbare Huerde darstellen.

Vertrocknete Blaetter als Insektenfutter – peinlich!

Eine gewaltige Vielfalt an Spinnen gab es zu sehen, die Infomationen zu den Tieren waren wiederum eher duerftig. Zu den Haltungsbedingungen und dem gesundheitlichen Zustand der Tiere kann ich nicht allzu viel sagen, mir fehlt schlicht das Wissen zu den Arachniden.

Bei den Reptilien handelte es sich ueberwiegend um Jungtiere. Auch Tiere mit verdickten Gelenken haben wir gesehen. Kann man die nicht besser zuhause pflegen?

Ein Stand mit Stofftieren, Popcorn und Getraenken rundete das Gesamtbild ab. Hier wurde auch darauf hingewiesen, dass man sich mit Leguan, Wuergeschlange oder Spinne fotografieren lassen kann. Um diese Massnahme zu bewerben pflueckte ein Mitarbeiter immer mal wieder einen Gruenen Leguan vom Baum in der Mitte des Saales und bot ihn den anwesenden Kindern zum Streicheln an.

Wenn kein Foto gewuenscht wurde, setzte er ihn zu den beiden anderen Leguanen zurueck, was jedes Mal ein Wiedererkennungsritual ausloeste.

Wir konnten uns dann noch ansehen, wie ein Kind mit einem gelben Python geknipst wurde.

Kind wird auf einen Stuhl gesetzt, ein Tierpfleger zergelt Python aus dem Terra und legt ihn dem Kind um den Hals. Der andere Tierpfleger holt die Digiknipse, erteilt dem Kind im harschen Ton Befehle, wie es sich selbst und die Schlange zeigen soll, legt selbst Hand an, versaut die ersten vier Fotos. Bemerkt endlich, dass das Kind total ueberfordert ist und befindet das fuenfte Foto fuer gut.

Python zurueck ins Terra, Kind zurueck zu Eltern, Digiknipse wird an Drucker angeschlossen, unterbelichtetes Foto in Postkartenformat wird ausgedruckt. Es zeigt ein Kind mit roten Augen und eine gelbe Schlange mit unscharfem Kopf.

Schoenes Bild!“ hoere ich mich – zu den stolzen Eltern gewandt – sagen, die peinlich beruehrt die 5€ fuer ein „Foto in digitaler Qualitaet“ bezahlen. 😉

Mein zusammengefasster Eindruck:

Hier wird versucht, mit moeglichst geringem Aufwand tingelnd moeglichst viel Geld zu machen. Den hoechsten Preis duerften dabei wohl die Tiere bezahlen. Die dilettantischen Infoschildchen zu den Tieren, aus Textbausteinen mit unterschiedlicher Schriftgroesse und -art zusammengesetzt, wimmeln vor Rechtschreibfehlern. Hin und wieder ist sogar ein rein englischsprachiges dabei. 😉

Ach ja, Fragen an das Fachpersonal werden auch nicht soo gerne gehoert.

Ich habe mich erdreistet, nach den Amphibien zu fragen, die auf den Plakaten angekuendigt sind, die ich aber nirgendwo finden konnte.

Die Antwort: „Amphibien? Weiss ich jetzt nicht, ich glaube, die haben wir zuhause gelassen. Meinen Sie die Heuschrecken? Heh, $Mitarbeitername, was sind denn Amphibien, weisst du das?“

Wir sind dann mal wieder heim gefahren. 😦

Reptilienstationen

Es gibt private Reptilienauffangstationen, die auf allen moeglichen Plattformen verlautbaren, dass Reptilienhalter ihre ueberschuessigen, unlieb oder zu gross, zu laestig, zu teuer oder zu langweilig gewordenen Tiere unentgeltlich bei ihnen abgeben koennen…

…und es gibt Reptilienauffangstationen, die auf ihrer Internetseite verkuenden, dass sie leider nicht mehr in der Lage sind, Reptilien aufzunehmen, da sie von ihren Kapazitaeten her vollkommen ueberlastet sind.

Es gibt Reptilienauffangstationen, denen behoerdlicherseits die Existenz so schwer gemacht wird, dass sie trotz allen Engagements ihr Vorhaben nicht verwirklichen oder aufrecht erhalten koennen…

…und es gibt Reptilienauffangstationen, die von den Behoerden gebeten werden, gefundene oder beschlagnahmte Tiere aufzunehmen.

Leider kenne ich keinen Zentralverband, in dem sich Reptilienauffangstationen zusammenfinden koennen und der definiert, worin die Mindestanforderungen fuer den Betrieb einer solchen bestehen. Hinweise nehme ich gerne entgegen.

Offensichtlich gibt es aber grosse Qualitaetsunterschiede bei diesen Institutionen. Jedenfalls sollte man, wenn man ein Reptil abgeben moechte, sich die in Erwaegung gezogene Einrichtung genaustens ansehen.

Aber auch, wer ein Reptil erwerben moechte, sollte die Moeglichkeit in Betracht ziehen, bei einer Reptilienauffangstation anzufragen. Serioese Stationen werden sich eingehend nach den zukuenftigen Haltungsbedingungen und dem Fachwissen des neuen Besitzers erkundigen. Eine angemessene Gebuehr wird gefordert und ein Schutzvertrag anfallen.

Jeder, der sich Reptilien halten moechte, sollte sich im klaren darueber sein, welche Lebensbedingungen fuer das Tier artgerecht sind, sich ueber den Platzbedarf informieren und die monatlich anfallenden Kosten beruecksichtigen. Zuechten sollte man nur, wenn man sicher ist, dass ein Markt fuer den Nachwuchs besteht. Ansonsten kommt es zu einer Schwemme von Tieren, wie das im Augenblick bei den Bartagamen zu beobachten ist.

Die Tiere werden zu Schleuderpreisen verramscht, stellen dementsprechend fuer den neuen Besitzer keinen Wert dar und landen in Auffangstationen oder werden an Leute weitergegeben, die schon immer mal einen Barti haben wollten.

Mit allen Konsequenzen, die solches Handeln hat.

Pflegeleichte Exoten auf Tiergesundheitstagen

Im Bersenbrücker Kreisblatt vom 6.6.2009 erschien ein Artikel ueber die Tiergesundheitstage. Und wer ist unter Anderen darauf zu sehen?

Mandy und Speed, unser Achatschneck.

(Herzlichen Dank an unsere Kollegin Andrea Schaefer fuer die Zusendung)

In der Tat kamen an den darauffolgenden Tagen mindestens fuenf Besucher zu der Veranstaltung, die uns erzaehlten, sie waeren gekommen, um unsere Schnecken zu sehen. Weitere kamen, weil sie Speed schon vom letzten Jahr kannten und sich auf ein Wiedersehen freuten.

Auch unsere Wandelnden Blaetter, Stab- und Gespenstschrecken begeisterten die Besucher.

Wir zeigten diese Tiere, weil immer mehr Menschen dazu neigen, sich aussergewoehnliche Tiere zu halten, Reptilien zum Beispiel, denen sie dann von den Haltungsbedingungen her nicht gerecht werden koennen.

Unsere Schnecken und Insekten sind eine Alternative, sie lassen sich ohne Schwierigkeiten im Wohnzimmer halten, brauchen keine besonders warmen Temperaturen, kein spezielles Licht und sind leicht artgerecht zu fuettern.

Nachtrag:

Natuerlich muss man sich vor dem Erwerb solcher Tiere noch Detailinformationen holen und wir waren begeistert, wie wissbegierig die zahlreichen Besucher an unserem Stand Fragen gestellt haben, die wir hoffentlich zufriedenstellend beantworten konnten.

„Beruehrungs“aengste waren uebrigens kaum vorhanden, bzw. schnell abgebaut. Aus einem anfaenglichen: „Iih, was ist das denn?“ wurde schnell ein: „Darf ich die auch mal anfassen?“


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